Der Chef des internationalen Stahlkonzerns ArcelorMittal hat Verständnis für die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump geäussert.
ArcelorMittal
Ein Warmwalzwerk von ArcelorMittal. - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mittal: Politik in Europa muss heimischen Firmen auch mehr Rückendeckung geben.

«Wenn das Ziel lautet, der heimischen Industrie zu Wachstum zu verhelfen und amerikanische Champions zu formen, dann sind solche Massnahmen zumindest vorübergehend sinnvoll», sagte der Firmenchef und grösste Aktionär Lakshmi Mittal der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Mittwoch. «Insofern kann ich nachvollziehen, was Donald Trump macht.»

Mittal äusserte sich vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen den USA und unter anderem China, aber auch Europa. Seit dem vergangenen Jahr erschweren hohe Strafzölle die internationalen Handelsbeziehungen, unter anderem auf Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten.

Die Politik in Europa müsse heimischen Grossunternehmen ebenfalls mehr Rückendeckung geben, sagte der Stahlmilliardär der Zeitung. «Meine Befürchtung ist, dass viele europäische Industriebranchen nicht überleben werden, wenn wir nicht die Schaffung europäischer Champions unterstützen», warnte Mittal. Die EU-Wettbewerbsaufsicht müsse etwa bei Fusionsentscheidungen stärker als bisher den globalen Wettbewerb berücksichtigen. Auch in Europa seien Zölle auf Importe gerechtfertigt, um nationale Champions zu ermöglichen.

ArcelorMittal hat seinen Sitz in Luxemburg und beschäftigt weltweit rund 200.000 Mitarbeiter, davon knapp 90.000 in Europa.

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