Börsianer dürfen auf ein erfolgreiches 2021 hoffen
Die Börse blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Doch viele Märkte sind schon wieder auf Erfolgskurs – und das schürt Hoffnung für 2021.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Frühjahr 2020 erlitten die weltweiten Börsen einen historischen Crash.
- Inzwischen konnten viele Märkte den Verlust aber wieder aufholen.
- Experten rechnen deshalb mit einem erfolgreichen Jahr 2021.
Das Börsenjahr 2020 war alles andere als normal. Nach einem epischen Kursrutsch im März, folgte wenig später eine rasante Erholung. Und heute befinden sich die meisten Märkte schon wieder auf dem Vorkrisen-Niveau. Eine Entwicklung, die überrascht.
Zum Vergleich: Nach dem letzten grossen Börsencrash 2008 hatte der SMI – der bedeutendste Aktienindex der Schweiz – ganze zehn Jahre, um sich zu erholen. Beim US-Aktienindex Dow Jones ging zwar etwas schneller, aber immerhin auch fünf Jahre.

Woher kommt also der aktuelle Optimismus? Alles eine Sache des Vertrauens? Ja, meint Christoph Basten, Wirtschaftsprofessor der Universität Zürich. «Anleger sind offenbar der Ansicht, dass die Corona-Krise die Unternehmensgewinne nur temporär schwächen wird.» Zudem sei die Überzeugung gross, dass die Zentralbanken und Finanzministerien gewillt und in der Lage sind etwaige Rückschläge erfolgreich abzufedern.
Impfstoff beflügelt Aufwärtstrend
Daniel Kalt, Chef-Ökonom der Schweizer Grossbank UBS, wiederum betont die jüngsten Entwicklungen. Denn ab November beflügelten vor allem die positiven Impfstoffresultate, das zusätzliche US-Konjunkturpaket und der kurz vor Weihnachten abgeschlossene Handelsvertrag zwischen der EU und Grossbritannien die weltweiten Aktienmärkte.

«All dies hat die Hoffnung genährt, dass die Welt im Verlauf dieses Jahres zurück zu einer neuen Normalität finden kann und die Börsen damit weiter beflügelt», so Kalt. Bleibt das so, könne der Aufwärtstrend an den Börsen weiter anhalten.
Ausländische Banken raten von Schweizer Aktien ab
«Gerade jene Marktsegmente, die im letzten Jahr hinterherhinkten, dürften 2021 aufholen», meint der Wirtschaftsexperte. Dazu gehören klein- und mittelgrosskapitalisierte Titel aus den USA und Europa, ausgewählte Finanz- und Energietitel oder auch der britische Aktienmarkt.

Schweizer Aktien hingegen liegen im neuen Jahr weniger im Trend – zumindest bei britischen und amerikanischen Banken. Von den insgesamt 39 Titeln auf der Favoritenliste der britischen Barclays für Europa stammen mit Roche, Zur Rose und Nestlé nur drei aus der Schweiz.
Nicht wesentlich besser sind die Empfehlungen der Citigroup. Gerade einmal die Aktie der Credit Suisse schafft es unter die zehn europäischen Schlüsselkaufempfehlungen der US-Investmentbank.