BMW-Chef Harald Krüger beklagt sich darüber, dass Autobauer heute zum Tech-Konzern werden müssen, um Kunden zufrieden zu stellen.
Harald Krüger an der Genfer Motorshow,
Harald Krüger rechnet in den nächsten fünf Jahren mit mehr Elektro-Autos. Ob es aber 10 oder 10'000 sind kann er nicht sagen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • BWM-Chef Harald Krüger beschwert sich über die heutigen Zeiten.
  • Vorsagen über einen Zeitraum von zehn Jahren hinaus seien nicht möglich.

Der radikale Wandel der Autobranche lässt die Hersteller laut BMW-Chef Harald Krüger auf Sicht in die Zukunft fahren. «Auf einen Zeitraum von zehn Jahren ist keine Vorhersage möglich», sagte Krüger auf der Innovationskonferenz DLD in München. Dafür ändere sich die Technologie zu schnell. Für die kommenden fünf Jahre sei zumindest klar, dass es mehr Elektroautos geben werde, sowie auch autonome Fahrzeuge auf die Strasse kämen.

Aber auch für die nächsten fünf Jahre sei vieles unklar. «Wer weiss, wie viele elektrische Fahrzeuge BMW im Jahr 2023 in Russland verkaufen wird», fragte Krüger am Sonntag rhetorisch in den Saal. Es könnten 10 – oder vielleicht auch 10'000 werden, erklärte er. Die Entscheidungen für diese Zeit müssten aber schon heute getroffen werden. Und BMW müsse für beide dieser Entwicklungen gewappnet sein. Deshalb sollen zum Beispiel Fahrzeuge mit Elektro-, Hybrid- und Verbrennungsantrieb auf einer Produktionslinie gebaut werden können.

Elektroauto-Konkurrenz

In den vergangenen Jahren bekamen die etablierten Autokonzerne neue Konkurrenz mit Elektroautobauern wie Tesla – und aktuell forschen auch viele Tech-Unternehmen an Technik für künftige Roboter-Taxi-Dienste. «Wir sind in einem Technologie-Krieg», sagte Krüger. Die Hersteller müssten jeden Herausforderer ernstnehmen, sagte der BMW-Chef auf die Frage, ob den Platzhirschen drohe, wie einst Nokia oder Kodak von der Digitalisierung überrollt zu werden. Die gute Nachricht sei, dass das Interesse so vieler Unternehmen an diesem Geschäft bedeute, dass Mobilität ein Zukunftsgeschäft. Aber wenn man als Hersteller nicht erfolgreich sei, könne jemand auftauchen, der einen kaufen wolle.

Seine Herausforderung sei jetzt, BMW in ein Technologie-Unternehmen zu verwandeln, in dem der Kunde im Mittelpunkt stehe, betonte Krüger. «Wir haben auch einen Krieg um die Schnittstelle zum Kunden.» Das erfordere ein Umdenken in der oft Technik-getriebenen Autobranche. Vor einigen Jahren hätten deutsche Ingenieure noch die Nase gerümpft, als US-Käufer einen Getränkehalter im Auto haben wollten, sagte er.

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