BKW-Chef hält an Stromprojekten in Schweiz fest – trotz Gegenwind
Die BKW steht aktuell vor Einsprachen gegen Wasserkraft- und Solaranlagen, will ihre Schweizer Projekte aber weiterhin vorantreiben – so lange es möglich ist.

Die BKW kämpft zurzeit mit einigen Einsprachen zu geplanten Wasserkraft- und Solaranlagen. Trotzdem will der Berner Energieversorger Projekte in der Schweiz vorantreiben – zumindest, solange es geht.
«Europa und die Schweiz brauchen Strom», sagte Konzernchef Robert Itschner am Donnerstag der Nachrichtenagentur AWP am Rande einer Medienkonferenz zu den Halbjahreszahlen in Zürich. Wo genau der Strom produziert werde, sei für die BKW grundsätzlich zwar egal. Man sei aber stark am Standort Bern verankert und wolle die Projekte für die erneuerbare Stromproduktion auch hierzulande umsetzen.
Dass dies nicht reibungslos geht, weiss das BKW-Management aus eigener Erfahrung. So musste im Juni etwa die alpine Solaranlage Tschingel eingestellt werden, weil der Widerstand aus der Bevölkerung zu gross war. Zudem hat der Kanton Bern erst vor wenigen Tagen aus Umweltschutzgründen einen sofortigen Baustopp für den Windpark Tramelan verhängt.
CEO kritisiert politische Hürden
Darüber hinaus ist vor dem Berner Verwaltungsgericht noch immer eine Beschwerde einer Umweltorganisation gegen den Trift-Stausee hängig. «Die Schweiz ist politisch wirklich ein hartes Pflaster», so der CEO.
Die BKW setzt daher auch auf Projekte im Ausland. Der Bau eines grossen Windparks in Italien laufe zum Beispiel plangemäss, liess Itschner verlauten.
Für die Schweiz fordert die BKW nun einen Beschleunigungserlass. «Der Bau neuer Produktionsanlagen muss schneller werden», schreibt das Unternehmen.