Der bisherige Verwaltungsratspräsident Hans Hess stellt sich nicht zur Wiederwahl. Die Nachfolgerfrage bringt Unstimmigkeiten.
Das Hauptquartier des Röntgenspezialisten Comet in Flamatt.
An der Generalversammlung vom 25. April wird der neue Verwaltungsratspräsident von Comet gewählt. Wer das sein soll, ist allerdings noch umstritten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Comet ist die Frage nach dem neuen Verwaltungsratspräsident weiterhin offen.
  • Der Verwaltungsrat und der Grossaktionär Veraison haben unterschiedliche Kandidaten.

Beim Freiburger Röntgenspezialisten Comet geht das Seilziehen um das Verwaltungsratspräsidium weiter. Der Verwaltungsrat will den Deutschen Christoph Kutter als Verwaltungsratspräsidenten. Grossaktionär Veraison unterstützt dagegen den VAT-Vizepräsidenten Heinz Kundert.

Die Aktionäre müssen über die Wahl in den Verwaltungsrat an der ordentlichen Generalversammlung vom 25. April 2019 befinden, weil der bisherige Verwaltungsratspräsident Hans Hess nicht mehr zur Wiederwahl antreten will.

Physiker als Nachfolge

Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass Kutter mit seiner internationalen, strategischen und operativen Erfahrung in der Halbleiterindustrie beste Voraussetzungen für den Posten mitbringe, teilte das Technologieunternehmen mit Sitz in Flamatt heute Donnerstag mit.

Kutter ist deutscher Physiker und seit 2012 Direktor der renommierten Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT in München und Professor für Polytronische Systeme an der Universität der Bundeswehr München. Ausserdem schaut Kutter auf 17 Jahre Erfahrungen in der Halbleiterbranche zurück.

Veraison enttäuscht

Veraison nehme den Vorschlag zur Kenntnis, teilte der Grossaktionär seinerseits in einer Stellungnahme mit: «Veraison ist enttäuscht, dass der Verwaltungsrat den unabhängigen Kandidaten Heinz Kundert den Aktionären nicht zur Wahl als Verwaltungsratspräsidenten vorschlägt.»

Kunderts fundiertes Wissen aus der Halbleiterindustrie, seine Erfahrung als Konzernchef und Verwaltungsratsmitglied sowie sein ausgeprägter Kundenfokus wären ein wertvoller Beitrag, um den Wert von Comet wieder nachhaltig zu steigern, schrieb Veraison weiter.

Hervorragende Industrieerfahrung

Heinz Kundert verfüge über hervorragende Industrieerfahrung. Seit 1999 sei er in der Technologiebranche, vor allem in der Halbleiter-, Vakuum- und Beschichtungsindustrie tätig. Als ehemaliger Konzernchef von Unaxis (heute OC Oerlikon) und der VAT Group bringe er Führungserfahrung auf oberster Ebene mit.

Als operativer sowie als ehemaliger Vizepräsident und europäischer Präsident des Halbleiterindustrieverbandes Semi International verfüge er zudem über beste Kontakte zu Kunden und relevanten Märkten, betonte Veraison. Der Grossaktionär hat seinen Anteil an Comet in den letzten Wochen auf 8,7 Prozent ausgebaut.

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