Die Baumeister sehen im Bauhauptgewerbe keinen Spielraum für Lohnerhöhungen für 2022.
Umsatz
Das Bauhauptgewerbe erzielte von Juli bis September einen Umsatz von 6,4 Milliarden Franken. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Baumeister sehen im Bauhauptgewerbe keinen Spielraum für Lohnerhöhungen für 2022.
  • Die Gewerkschaften bezeichnen dies als respektlos.

Die Baumeister sehen im Bauhauptgewerbe keinen Spielraum für Lohnerhöhungen für 2022. Das machten sie in der ersten Verhandlungsrunde mit den Sozialpartnern klar. Die Gewerkschaften bezeichnen die erneute Nullrunde angesichts der schwierigen Bedingungen in der Covid-19-Pandemie und der guten Baukonjunktur als respektlos.

Die Arbeitgeber sehen das anders, wie der Schweizerische Baumeisterverband am Montag mitteilte. Gerade die Pandemie verunsichere die Konjunkturaussichten der Branche. Und auch um die Baumaterialpreise gebe es Turbulenzen.

Bauhauptgewerbe muss sich gegen Billiglöhne durchsetzen

Das Bauhauptgewerbe bezahle bereits die besten Handwerkerlöhne und müsse sich darauf konzentrieren, diese gegen Billiglohnbranchen zu verteidigen. Die Gewerkschaften seien aufgefordert, die Lohnschere zu benachbarten Branchen mit tieferem Lohnniveau nicht weiter zu öffnen. Die Bauunternehmen würden darunter leiden, dass etwa der Gartenbau mit seinen tiefen Löhnen immer wieder als Konkurrenz auftrete.

Die Gewerkschaften Syna und Unia forderten eine Lohnerhöhung von 100 Franken im Monat als Anerkennung für das Engagement der Bauarbeiter während der Pandemie. Das würde der Teuerung und einer Lohnerhöhung von einem Prozent entsprechen. Eine Nullrunde sei angesichts der Anstrengungen der Bauarbeiter «respektlos».

Gemäss Gewerkschaften hat sich Baukonjunktur erholt

Die Baukonjunktur hat sich gemäss den Gewerkschaften nach einem Taucher zu Beginn der Pandemie bestens erholt. Die Auftragsbücher seien voll. Nach den Forderungen nach Lohnkürzungen 2020 verlangten die Baumeister nun eine Nullrunde. Dabei herrsche Fachkräftemangel. Jeder zehnte Maurer verlasse den Bau weniger als fünf Jahre nach der Lehre - drei mal mehr, als im Landesdurchschnitt aller Lehrberufe.

Die Lohnverhandlungen gehen am 1. Oktober weiter.

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