Am Donnerstag präsentierte die Credit Suisse um CEO Thomas Gottstein ihre Verluste des ersten Quartals. Dabei spürbar war das Geschehen um Archegos.
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Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geschehnisse um den Hedgefonds Archegos sind bei der Credit Suisse weiter spürbar.
  • Die Bank habe laut CEO Thomas Gottstein «wichtige Schritte» unternommen.
  • Im ersten Quartal hatte die CS einen Reinverlust von 252 Millionen Franken.

Der milliardenteure Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos lastet weiterhin schwer auf der Credit Suisse. Die zweitgrösste Schweizer Bank ist im ersten Quartal 2021 trotz eines eigentlich starken Geschäftsverlaufs erwartungsgemäss in die roten Zahlen gerutscht. Nun muss sie neues Kapital aufnehmen.

Im ersten Quartal resultierte für die Credit Suisse ein Reinverlust von 252 Millionen Franken, wie die Grossbank am Donnerstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte die CS noch einen Quartalsgewinn von 1,3 Milliarden Franken erzielt.

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Die Affäre um den Fonds von Archegos hat für die Credit Suisse weitreichende Konsequenzen. (Symbolbild) - sda

Finma eröffnet Enforcement-Verfahren

Die Finma gab derweil bekannt, dass sie im Zusammenhang mit Archegos ein Enforcement-Verfahren gegen die CS eröffnet hat. Es handle sich bereits um das zweite laufende Verfahren gegen die Bank. Dies, nachdem sie Ende März bereits ein Verfahren im Fall «Greensill» eingeleitet hatte.

Dabei habe die Behörde der CS auch diverse Sofortmassnahmen verordnet – etwa Massnahmen organisatorischer Natur oder Kapitalzuschläge. Zudem hat sie zur Aufarbeitung des Sachverhaltes einen Untersuchungsbeauftragten bei der Bank eingesetzt.

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Thomas Gottstein ist Konzernchef der Credit Suisse. - Keystone

Für die Credit Suisse ist das keine neue Situation: Die Finma hatte bereits 2020 im Zusammenhang um die Beschattungsaffäre einen Beauftragten eingesetzt.

Gottstein: «Hoher Verlust ist «inakzeptabel»

CS-Chef Gottstein betonte vor den Medien, dass der hohe Verlust durch den Hedgefonds-Kollaps «inakzeptabel» sei. So habe die Bank «wichtige Schritte» unternommen, um die Situation um Archegos und die Greensill-Angelegenheit anzugehen. Nicht zuletzt soll das risikoreiche Geschäft mit den Hedgefonds – das sogenannte «Prime Brokerage» – deutlich zurückgefahren werden.

Bereits vor rund zwei Wochen hatten die Risikochefin Lara Warner sowie der Investment-Bank-Chef Brian Chin den Hut nehmen müssen. Zudem hatte die Bank damals angekündigt, die Boni der Konzernleitung sowie die Entschädigung von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner zu kürzen.

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