Anleger entdecken Immobilienaktien
Anleger setzen wieder verstärkt auf Immobilienaktien. Experten sehen darin Chancen, warnen aber auch vor den Risiken.

Immobilienaktien erleben aktuell eine Renaissance bei langfristig orientierten Anlegern. Nach Jahren mit hohen Zinsen und geopolitischen Unsicherheiten locken nun attraktive Bewertungsniveaus.
Martin Praum, Finanzvorstand bei Patrizia, sieht den Zinsdruck auf die Bewertungen nachlassen, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet. Die operative Performance vieler Unternehmen verbessere sich, was Analysten zu positiven Empfehlungen veranlasst.
Immobilienaktien erholen sich
Karim Rochdi, Gründer der Aventos Group, verweist auf das Potenzial durch Abschläge auf den Nettovermögenswert. Die meisten Immobilienaktien seien vom Kurseinbruch erholt, aber noch nicht auf Vor-Krisen-Niveau.

Steigende Zinsen und geopolitische Risiken bleiben laut Rochdi Damoklesschwerter über dem Segment.
Anleger sollen auf Portfolioqualität und Diversifikation achten
Praum rät Anlegern, auf den Portfolio-Mix der Unternehmen zu achten. Nur wer zukunftsfähige Renditen erwirtschafte, könne langfristig profitieren.
Rochdi betont die Bedeutung von Portfolioqualität und Assetmanagement. Eine zu hohe Verschuldung könne Rendite kosten.
Historisch günstige Bewertungen
Hagen Erns, stellvertretender Leiter Research bei DJE Kapital AG, sieht in den Kursrückgängen eine Einstiegschance.

Die Bewertungen seien historisch günstig, mit einem Abschlag von rund 40 Prozent auf den Nettovermögenswert. Mietwachstum und ein stabilisiertes regulatorisches Umfeld sprächen für das Segment, so Erns.
Geografische und sektorale Vielfalt als Erfolgsfaktor
Praum empfiehlt Anlegern breit gestreute Einzeltitel oder Fonds mit Diversifikation über Assetklassen und Geografien hinweg. Rochdi sieht Vorteile bei spezialisierten Unternehmen in Nischensegmenten wie Rechenzentren oder Healthcare-Immobilien.
Erns plädiert laut «Frankfurter Allgemeine Zeitung» für strategische und geografische Vielfalt im Portfolio. Diversifikation könne Stabilität und neue Ertragspfade schaffen, sei aber nicht immer die risikoärmste Option.
Zinsen bleiben der entscheidende Faktor
Die Branche befinde sich an einem Wendepunkt, mit zunehmender Kapitalverfügbarkeit und neuen Chancen für Anleger.
Anleger sollten die weitere Zinsentwicklung und Refinanzierungskosten im Blick behalten. Sollten die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen nachhaltig über drei Prozent steigen, könnten weitere Kursrückgänge folgen.