Airbnb wurde hart von der Corona-Krise getroffen. In den grossen Städten der Schweiz sind hunderte Airbnb-Wohnungen in Mietwohnungen umgewandelt worden.
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Ein Schlüssel mit einem Airbnb-Anhänger und eine Herzlich-Willkommen-Karte liegen in der Wohnung eines Airbnb-Gastgebers. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Städten wie Zürich sind hunderte Airbnb-Wohnungen in Mietwohnungen umgewandelt worden.
  • Die Corona-Krise hinterliess ihre Spuren im Wohnungsmarkt.
  • Das Überangebot an Wohnungen werde noch grösser.

Das kalifornische Unternehmen Airbnb ist von der Corona-Krise hart getroffen worden. In den grossen Städten dürften laut einer Immobilienstudie bereits hunderte von Wohnungen wieder zu Mietwohnungen umgewandelt worden sein.

Insgesamt seien in den städtischen Kantonen Zürich, Genf und Basel fast 20 Prozent aller Angebote von Airbnb innert Jahresfrist verschwunden. Das heisst es in der am Donnerstag von der Raiffeisen-Gruppe veröffentlichten Studie «Immobilien Schweiz».

Airbnb-Wohnungen zu Mietwohnungen umgewandelt

Damit seien allein in Zürich über 500 ehemalige Wohnungen von Airbnb wieder zu Langfristmietwohnungen geworden. Dies berechneten die Raiffeisen-Ökonomen.

Die Corona-Pandemie hat generell ihre Spuren im Mietwohnungsmarkt hinterlassen. Das Überangebot an Wohnungen werde unter anderem wegen eines tiefer ausfallenden Migrationssaldos noch grösser. Das werde sich künftig in weiter steigenden Leerständen zeigen, so die Studie.

Druck auf Neumieten werde zunehmen

Die Bankökonomen rechnen damit, dass die «Rekord-Leerstandsquote» von 1,85 Prozent aus dem Jahr 1998 spätestens im kommenden Jahr übertroffen wird. Die Neumieten sind laut den Angaben im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zurückgegangen, die Bestandsmieten haben um 0,2 Prozent zugelegt. Der Druck auf die Neumieten werde weiter zunehmen.

Kaum beeindruckt von der Corona-Krise zeigt sich allerdings der Markt für selbstbewohntes Wohneigentum. Weder bei der Anzahl Handänderungen noch bei den Preisen lasse sich in der Schweiz ein schwindendes Interesse am Immobilienbesitz feststellen. Der grösste Wirtschaftseinbruch seit der Ölkrise von 1973 sei damit bisher praktisch spurlos am Eigenheimmarkt vorbeigegangen.

Lockdown schuf neues Bewusstsein für eigene Wohnsituation

Die Zeit im «Corona-Lockdown» scheine vielmehr ein neues Bewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer für die eigene Wohnsituation geschaffen zu haben. Das meint Raiffeisen. Darauf deute die seit März feststellbare Zunahme der Suchabonnements bei grossen Immobilienportalen hin.

Dazu kommen die weiterhin günstigen Finanzierungskonditionen für Wohneigentum: So sind die Hypothekarzinsen nach einem kurzen Anstieg zu Beginn der Corona-Pandemie wieder in Richtung ihrer Rekordtiefs gesunken. Auch in Zukunft bleibe Wohneigentum somit äusserst attraktiv, sind die Raiffeisen-Ökonomen überzeugt.

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