Zürcher Gemeinderat: Darum kandidiert Simone Feuerstein (SP)

Am 13. Februar wählt die Stadt Zürich Regierung und Parlament. Dabei geht es um neun Stadtratssitze und 125 Gemeinderatssitze in der grössten Schweizer Stadt.

Vor den Wahlen hat Nau.ch-Reporter Hüseyin Aydemir diverse Kandidatinnen und Kandidaten getroffen, um mit ihnen über ihre politischen Ziele zu sprechen. Im sechsten Teil stellt sich Simone Feuerstein von der SP vor.

Simone Feuerstein ist 33-jährig und ledig. Sie ist im Kanton Zürich aufgewachsen und lebt aktuell in der Stadt Zürich.

Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung und eignete sich bis heute eine über 10-jährige Berufserfahrung im Non-Profit-Bereich an. «In meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit den Themen Neurowissenschaften, Malerei sowie Journalismus». Weiter verbringe sie auch sehr gerne gesellige Zeit bei einem guten Essen mit lieben Menschen.​

Politisiert habe sie ihre eigene Behinderung. «Das Erleben von Diskriminierung von klein auf in all seinen Facetten liess mein Interesse an der Politik und das damit verbundene Aktivisten-Dasein stetig wachsen. Ich wollte - und ich will auch heute etwas bewegen.»​

Ihr Weg führte sie im Jahr 2016 zur SP Stadt Zürich. Und auch zur Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung in verschiedenen Verbänden.

Im Wahljahr 2018 erlebte sie ihren ersten Wahlkampf «Ich kandidierte für den Gemeinderat der Stadt Zürich im Stadtkreis 8. Darauf folgte ein Sitz im Vorstand der SP 7 und 8, dessen Tätigkeit ich bis heute mit Freude ausübe.»

Seit 2020 ist Simone Feuerstein Mitglied der Geschäftsleitung der SP Stadt Zürich. In dieser Funktion könne sie sich vernetzt ihrem persönlichen Kernthema «Chancengleichheit» widmen. Aktuell kandidiert sie am 13. Februar 2022 erneut für den Gemeinderat der Stadt Zürich.

«Mein zentralstes Anliegen besteht darin, progressiv für mehr Chancengleichheit in unserer Zivilgesellschaft einzustehen.» Echte Chancengleichheit bekämpfe laut der 33-Jährigen wirksam die allgegenwärtig herrschende Diskriminierung. Feuerstein befürwortet eine konsequente Umsetzung der UNO-Behindertenkonvention.

«Die Bemühungen auf Kantonsebene müssen ihre Strahlkraft auf die Stadt Zürich übertragen.» Das bereits Erreichte im öffentlichen Raum, wie beispielsweise in den Bereichen Verkehr, Bildung und gesellschaftliche Teilhabe, müsse weiter aktiv ausgebaut werden.

Ein besonderes Anliegen für die kaufmännische Angestellte ist hindernisfreier Wohnraum sowie die allgemeine Hindernisfreiheit im öffentlichen Raum. Damit gehe auch die gesellschaftliche Teilhabe einher.

Die soziale Sicherheit sei eine Voraussetzung, um Menschen mit einer Behinderung die Umsetzung eines selbst bestimmten Lebens überhaupt zu ermöglichen. Auch, um den Anschluss an den Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Dieser biete unter anderem den Raum für eine sinnstiftende Aufgabe und die eigenständige Erarbeitung der Mittel zur Lebensführung. «Es stärkt nicht nur die reale Integration, sondern fördert effektiv auch die gesellschaftliche Sensibilisierung der diversen Welten, die letztlich auch sehr vieles eint.​»

Kurz gesagt: «Ich engagiere mich mit Nachdruck für all diese Komponenten, die für viele Bürgerinnen und Bürger in unserer Zivilgesellschaft Normalität sind - für Menschen mit Behinderung jedoch eine Ausnahme darstellen.»