Vegan-Firma Beyond Meat stürzt an der Börse ab

Beyond Meat hat einen Traumstart an der Börse hingelegt. Knapp zwei Monate nach dem Start an der Wall Street verbuchte das Wertpapier des veganen Burger-Herstellers Ende Juni ein sagenhaftes Plus von 800 Prozent.

Doch jetzt geht es abwärts. Seit dem Peak hat das Start-up zwei Drittel des Börsenwerts wieder verloren. Manche Kritiker haben das Unternehmen schon abgeschrieben.

Damit greifen sie zu kurz. Einerseits ist klar, dass der Markt mit Fleischersatz-Produkten weiterwachsen wird.

Das Finanzunternehmen Barclays geht davon aus, dass Ersatzprodukte künftig zehn Prozent des Fleischmarktes einnehmen werden. Der Umsatz würde sich damit verzehnfachen. Von aktuell 14 Milliarden Dollar auf 140 Milliarden.

Das weiss auch die Konkurrenz. Nahrungsmittelmultis wie Nestlé, Kraft und Tyson Food haben dieses Jahr neue Vegi-Burger lanciert. Weitere werden nachziehen.

Beyond Meat kommt damit unter Druck. Allerdings wächst das Start-up weiterhin rasant. Der Umsatz verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahr auf 92 Millionen Dollar. Zudem kletterte das Unternehmen in die Gewinnzone.

Gegenüber den alteingesessenen Lebensmittel-Giganten hat das 2009 gegründete Unternehmen zwei Vorteile. Einerseits einen Vorsprung in der Entwicklung, der sich dadurch zeigt, dass Beyond Meat in Geschmackstests die Konkurrenz häufig abhängt.

Anderseits konkurrieren die Multis mit Fleischersatz-Produkten bestehende Geschäftsfelder. Das führt zu internen Kämpfen, die Konzerne sind dadurch weniger agil. Nur punkto Finanzkraft sind Nestlé und Co. klar im Vorteil.

Beyond Meat hat an Wert verloren, allerdings liegt das Wertpapier immer noch 200 Prozent über dem Ausgabepreis. Mit fünf Milliarden Dollar Marktkapitalisierung ist das Unternehmen, dass keine 300 Millionen Dollar jährlich umsetzt, wohl immer noch überbewertet.

Darum: Auch wenn das Wertpapier von Beyond Meat weiter nachgibt, heisst das nicht, dass das Unternehmen am Ende ist. Die Perspektiven sind sehr gut. Es zeigt aber, dass die Börsianer im Frühjahr viel zu euphorisch waren.