An der Universität Zürich tritt an mehreren Fakultäten die Studienreform Bologna 2020 in Kraft. Der Verband der Studierenden steht der Sache kritisch gegenüber.
Pio Steiner, Mitglied der bildungspolitischen Kommission des VSUZH über die Bologna 2020 Reform. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Beginn des Herbstsemesters tritt Bologna 2020 in Kraft.
  • Die Initiative bringt viele Veränderungen mit sich.
  • Die Studierendenvertrettung VSUZH steht der Reform hoffungsvoll gegenüber.

Per Studienbeginn im Herbst 2019 tritt die Reform Bologna 2020 an vielen Fakultäten der Universität Zürich in Kraft. Es ist die Reform der Reform, die 2004 Einzug an der Universität Zürich hielt. Pio Steiner, Mitglied des Studierendenverbandes der Universität Zürich (VSUZH), ist kritisch eingestellt.

Für Steiner ist der Start des Herbstsemesters keineswegs der Startschuss der Reform. «Der Start dieses Herbstsemesters verläuft sehr ähnlich wie andere auch», so Steiner. «Denn Bologna 2020 läuft grundsätzlich seit 2016. Damals war schon klar, dass die Reform stattfinden wird.»

Universität Zürich
Das Hauptgebäude der Universität Zürich. - Keystone

Für ihn ist die grösste Veränderung das Verschwinden der kleinen Haupt- und Nebenfächer, also Fächer mit 90 oder 30 ECTS. Vorher konnten Studierende zwei Hauptfächer oder ein Hauptfach und zwei kleine Nebenfächer belegen. Damit ist nun Schluss.

«Die negativen Änderungen mit den kleinen Studiengängen haben wir schon zu spüren bekommen», sagt Steiner. Für die Studierenden, die nächste Woche ihr Studium beginnen, hofft er, dass für sie nur positive Auswirkungen spürbar sein werden.

Keine allzu grossen Änderungen

Die Reform bedeutet laut Steiner keineswegs, dass die Studienstruktur überarbeitet wurde. Viele Studiengänge haben sich angepasst, jedoch konnten dies nicht alle tun - insbesondere in einer Form, die sinnvoll wäre. Dafür war die Zeit für entsprechende Anpassungen zu kurz.

Lichthof Universität Zürich
Der Lichthof der Universität Zürich. - Keystone

Falls das System so funktioniert wie angekündigt, könne es für die Universität Zürich sicherlich sehr grosse Vorteile mit sich bringen. So würde der Austausch zwischen europäischen Universitäten stark vereinfacht. «Wenn zudem die Strukturierung der ersten zwei Semester an der Uni besser funktioniert, wären wir darüber sehr glücklich», ergänzt Steiner.

Ein Urteil zur Reform liegt dem VSUZH allerdings noch fern. «Es gibt keine offizielle Stellungnahme der VSZUH zur Reform.» Es gilt nun in erster Linie die Entwicklungen während des Semesters zu beobachten und Rückmeldungen abzuwarten. «Erst dann können wir beurteilen, wo Bologna 2020 noch anpassungsfähig ist», so Steiner.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HerbstUniversität Zürich