Alle 18 Monate kaufen sich Schweizer ein neues Smartphone. Das verursacht viel Elektroschrott. Der wird grösstenteils rezykliert.
Elektroschrott wird in der Schweiz zu 95 Prozent rezykliert. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz werden 95 Prozent aller Digitalgeräte recycelt.
  • International ist dies eine Top-Quote. Weltweit sind es gerade mal 20 Prozent.
  • Im Schweizer System landet kein Elektroschrott auf illegalen Deponien im Ausland.

Die meisten Menschen zählen Smartphone, Laptops, Tablets und eine ganze Reihe weiterer elektronischer Geräte zu ihren Besitztümern. Die Geräte werden allerdings ziemlich bald auch wieder abgelöst.

Im Durchschnitt beträgt die Lebensdauer eines Smartphones in der Schweiz gerade mal 18 Monate. Was aber tut man sinnvollerweise mit dem ausrangierten Smartphone?

Swico
So viel Elektroschrott wird stündlich von der Swico gesammelt - ganze sechs Tonnen. - Nau

Weder Rumliegenlassen oder gar der Abfallkübel sind hier eine Lösung. In der Schweiz betreibt die ICT-Branche seit 1994 mit Swico Recycling ein Rücknahmesystem für Altgeräte.

Jedes Altgerät kann dabei an einer von 600 öffentlichen Sammelstellen oder im Handel zurückgegeben werden. So werden stündlich rund sechs Tonnen Elektroschrott gesammelt.

Elektromüll landet kaum illegal auf Deponien in Afrika oder Asien

Beim Kauf wird eine sogenannte vorgezogene Recycling-Gebühr bereits entrichtet. Mit dieser werden dann umweltgerechtes Recycling, die Wiederverwertung von Materialien und die saubere Entsorgung nicht-wiedervertwertbarer Materialien und Schadstoffe finanziert.

Weltweit sind es schätzungsweise gerade mal 20 Prozent des Elektroschrotts, der recycelt wird. Die Rücklaufquote in der Schweiz dagegen sehr hoch, wie Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche erklärt: «95 Prozent aller Digitalgeräte auf dem Markt holen wir mit Swico Recycling wieder zurück.»

Deponie
Hier sollte Schweizer Elektroschrott nicht landen - aus Kostengründen illegal entsorgt auf einer Deponie in Ghana - Keystone

Die bei Swico beteiligten Recycling-Betriebe seien aus der Schweiz und das ganze System würde regelmässigen Kontrollen der EMPA unterzogen. «Damit können wir ausschliessen, dass die Geräte in Mülldeponien im Ausland landen.»

Damit ist die Schweiz gut aufgestellt: Denn in jüngerer Vergangenheit häuften sich Berichte über Elektromüll aus anderen Industrieländern auf illegalen Deponien in Afrika oder Asien.

Recycling ist lohnenswert

Lohnenswert sei das Recycling von Digitalgeräten allemal, betont Judith Bellaiche: «In jedem Smartphone stecken in kleinen Mengen Edelmetalle. Wenn man das alles zusammennimmt, spart man durch die Zurückgewinnung enorme Gesteinsmengen, die man sonst herumschieben müsste bei der Edelmetallgewinnung.»

Das ganze Interview mit Judith Bellaiche, CEO Swico. - Nau
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