Am Montag ereignete sich auf der Rigi ein tragischer Todesfall. Ein südkoreanischer Tourist lief vor die Zahnradbahn und verstarb. Was nun?
Rigi Bahnen
Touristen auf der Rigi beim Bahnhof Rigi Kulm. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Rigi verstarb am Montag ein südkoreanischer Tourist, der vor den Zug lief.
  • In der Schweiz gibt es viele offene Zahnradbahn-Strecken.
  • Die Rigi Bahnen AG sieht jedoch keinen Handlungsbedarf in der Sicherheit.

Auf der Königin der Berge ereignete sich am Montagnachmittag eine Tragödie. Ein 69-jähriger Tourist aus Südkorea wurde zwischen Rigi Staffel und Rigi Kulm von einem Zug erfasst. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Wie die Rigi Bahnen AG nun mitteilt, bedaure man den Vorfall. CEO Stefan Otz stellt jedoch klar: «Beim gestrigen Unfall handelt es sich um einen tragischen Einzelfall.» Ihm sei kein vergleichbarer Fall aus der Vergangenheit bekannt.

Ausreichende Beschilderung – auch wenn nur in vier Sprachen

Der Tourist lief auf einer offenen Bahnstrecke aufs Gleis. Dass ein offenes Gleis an einem solch touristischen Ort zu gefährlich ist, will die Rigi Bahnen AG nicht bestätigen. «Die Bahnanlagen der Rigi Bahnen AG und die Strecke sind mit Warntafeln «Betreten und Berühren verboten» in vier Sprachen gesichert.» Somit sehe man derzeit keinen Handlungsbedarf.

Mit diesem Piktogramm warnt die Rigi Bahnen AG vor dem offenen Gleis.
Mit diesem Piktogramm warnt die Rigi Bahnen AG vor dem offenen Gleis. - Rigi Bahnen AG

Hinzu komme, dass sie regelmässig «durch das Bundesamt für Verkehr und andere Behörden auf das Einhalten der Sicherheitsmassnahmen» überprüft würden. Auf die Nachfrage hin, in welchen Sprachen die Tafeln warnen, gesteht die Bahn jedoch ein: «Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch.» Mit zusätzlichen Warnsymbolen sollen es möglichst viele Gäste verstehen. «Es ist unerklärlich, wie und warum der Gast sich auf den Gleisen befand», so die Rigi Bahnen gegenüber Nau.

Pilatus Bahn fährt wesentlich langsamer

Auch auf dem beliebten Pilatus ist Sicherheit ein grosses Thema. Wie die Pilatus-Bahnen AG zu Nau sagt, fahre ihre Zahnradbahn jedoch nicht unmittelbar neben den Wanderwegen. «Die Bahn fährt auf einer durchgehenden Mauer, die in der Regel ein Meter oder mehr hoch ist», so Marketingleiter Tobias Thut. Die Bahn fahre auch im Bahnhofsbereich nie an Passagieren vorbei. Die Gäste würden erst bei stehendem Fahrzeug in den Bereich der Zahnradbahn gelassen.

Die Rigi, auch Königin der Berge genannt, ist ein beliebtes Touristenziel.
Die Rigi, auch Königin der Berge genannt, ist ein beliebtes Touristenziel.
Bei der Rigi Bahn kommen die Gäste nahe an die Zahnradbahn.
Bei der Rigi Bahn kommen die Gäste nahe an die Zahnradbahn.
Die Pilatus Bahnen betonen ihre Sicherheit einerseits durch das stets erhöhte Gleis.
Die Pilatus Bahnen betonen ihre Sicherheit einerseits durch das stets erhöhte Gleis.
Andererseits fahre die Pilatus Bahn mit max. 12 km/h deutlich langsamer als die Rigi Bahn.
Andererseits fahre die Pilatus Bahn mit max. 12 km/h deutlich langsamer als die Rigi Bahn.

Zudem: «Fahren wir wesentlich langsamer als die Rigi-Bahnen nämlich mit max. 12 km/h.» Doch auch die Pilatus-Bahnen seien von Unfällen nicht verschont geblieben. «Diese sind jedoch bisher immer ohne schwere Verletzungen von Passagieren oder Personal geschehen.» Tuth stellt jedoch klar, dass es immer wieder wichtig sei, die Gäste auf die alpinen Gefahren auf und am Berg aufmerksam zu machen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Pilatus