Wegen sexuellen Übergriffen im Taxi: In Wil SG fordert eine Politikerin Frauentaxis. Nau hat beim Zürcher Taxiverband nachgefragt, wie die Lage in Zürich ist.
George Botonakis, Präsident Taxiverband Zürich erklärt, wie Passagiere im Taxi richtig reagieren. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Frauentaxis sollen laut einer Wiler Politikerin sexuelle Übergriffe vermieden werden.
  • George Botonakis erklärt wie Passagiere bei sexuellen Übergriffen reagieren sollen.

Die Wiler Politikerin Erika Häusermann fordert in ihrer Stadt Frauentaxis. Bei diesen Taxis sollen nur Frauen am Steuer sitzen. Mit einer solchen Massnahme erhofft sich Häusermann eine Verminderung von sexuellen Übergriffen.

Allerdings sollen in diese Taxis dann nicht nur Frauen einsteigen dürfen, sondern auch Männer. «Das wäre dann Diskriminierung», sagt die GLP-Frau gegenüber dem Nachrichtenportal hallowil.ch.

Erika Häusermann
Die GLP-Stadtparlamentarierin Erika Häusermann fordert in Wil SG Frauentaxis. - Keystone

«99 Prozent der Taxifahrer sind Rechtschaffene»

Der Präsident des Taxiverbandes Zürich findet spezielle Frauentaxis nicht nötig. «99 Prozent unserer Taxifahrer in Zürich, oder der Schweiz allgemein, gehen Taxi fahren, um ihre Familie zu ernähren. Sie sind Rechtschaffene, die Geld verdienen mit dem Taxifahren als Beruf», so George Botonakis.

Natürlich sei es vorstellbar, dass es in der Zukunft spezielle Taxis für Frauen gebe: «Es ist alles denkbar. Es ist denkbar, dass es ein Taxi für Tiere, Senioren und für körperlich handicapierte Leute gibt», so Botonakis.

Allerdings müsse man zuerst prüfen, ob dies wirtschaftlich möglich sei: «Wenn man nur für Frauen zur Verfügung steht, dann ist es auch eine wirtschaftliche Frage, ob es überhaupt Sinn macht.» Die Frage sei auch, ob die Fahrer dieser Fahrzeuge so genügend Geld verdienen könnten.

Zürich HB Taxi
Pendler können vor dem Zürcher HB ein Taxi nehmen. - Keystone

Wie sollen betroffene bei einem Übergriff reagieren?

Das wichtigste bei einem sexuellen Übergriff sei es, den Taxifahrer auf jeden Fall anzuzeigen. Denn nur so könne gegen den Taxifahrer vorgegangen werden.

«Sicherheit geht vor, wenn man aussteigen kann: Raus. Alarmieren und zur Anzeige bringen. Nicht schweigen, raus, und zur Anzeige bringen, das geht so nicht, wir im Gewerbe, wollen keine solche Fahrer», erklärt Botonakis.

Ganzes Interview mit George Botonakis, Präsident Taxiverband Zürich. - Nau
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