Die Afrikanische Schweinepest erreicht Belgien. Jetzt rüsten sich auch bei uns Bund und Kantone für den Ernstfall. Der Schaffhauser Kantons-Tierarzt sorgt sich.
Die Spezialeinheit des Bundes übt den Umgang mit der Schweine-Seuche. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Afrikanische Schweinepest grassiert in Osteuropa und Belgien.
  • Der Bund erarbeitet mit den Kantonen ein Notfallszenario.
  • In Schaffhausen übt der Zivilschutz den Ernstfall mit echten Tierkadavern.

In weissen Schutzanzügen und mit Atemschutzmasken tragen Zivilschützer Tierkadaver in einen Lastwagen. Heute übte die Spezialeinheit des Schaffhauser Zivilschutzes den Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest.

Schaffhausen ist einer der wenigen Kantone, die eine Einheit zur Seuchenwehr im Zivilschutz hat. Laut Kommandant Christoph Kolb kann die Einheit, nicht mal ein Jahr nach Gründung, bereits an der Spitze mithalten. Schaffhausen sei mit dem vielen Transitverkehr besonders gefährdet, so Kolbe.

Üben für den Ernstfall

Auch bei der Übung mit dabei ist Peter Uehlinger, der Kantonstierarzt. «Die Zivilschützer wissen, was und wie sie es tun müssen. Wir sind gerüstet». Die Seuche hat sich in ganz Osteuropa ausgebreitet.

Ende 2018 wurden in Belgien infizierte Schweine entdeckt. Daraufhin wurden zahlreiche Schweine geschlachtet. «Die Krankheit wird durch den Menschen über Lebensmittel verschleppt», so der Kantonstierarzt.

Seuche Übung Zivilschutz
Der Zivilschutz übt den Ernstfall - Dekontamination eines Autos. - Nau

Schweiz in Alarmbereitschaft

Man gebe den Lastwagen-Chauffeuren Informationen zur Schweinepest und schaue, dass diese ihre mitgebrachten Lebensmittel korrekt entsorgen.

«Man darf keinesfalls ein Schweinefleisch-Sandwich aus dem Fenster schmeissen», warnt Uehlinger. Ausserdem sei man mit dem Bund zusammen an der Ausarbeitung eines Notfallplans, falls die Schweinepest kommt.

Das ganze Interview mit Peter Uehlinger, dem Kantonstierarzt von Schaffhausen. - Nau

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV bestätigt: Momentan arbeitet man zusammen mit den Kantonen an einem Notfallplan.

Bund schon länger besorgt

Bereits seit Längerem läuft ein nationales Früherkennungsprogramm, zur Erkennung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen. In Schaffhausen geht man mit der auf die Seuche abgestimmten Zivilschutzübung noch einen Schritt weiter.

Das ganze Interview mit Christoph Kolb, dem Kommandant des Zivilschutz Schaffhausen. - Nau

Zurecht, wenn man dem Kantonstierarzt Uehlinger zuhört. «So wie die Schweinepest von Polen auf Belgien übergesprungen ist, das könnte gerade so gut bei uns sein.»

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