Die neuesten Entwicklungen bzgl. Himalaya-Expeditionen und dem Arsenproblem in Nepal
Beim Probensammeln im Himalaya. © Dr. Barbara Müller
Beim Probensammeln im Himalaya. © Dr. Barbara Müller
Sie warten sehnlichst auf die neuen Filter (Baby mit seinem Grossvater im Flachland von Nepal). © Som Rai
Sie warten sehnlichst auf die neuen Filter (Baby mit seinem Grossvater im Flachland von Nepal). © Som Rai
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Winter ist alpines Skifahren als Training angesagt.
  • Ein modifizierter Arsenfilter für Nepal wird demnächst erstellt.
  • Das Crowdfunding geht weiter, auf der Seite «I believe in you».
  • nau.ch berichtete am 29.12.2017
Blinde Thurgauerin: «Ich will noch auf einen 8'000-er» - Nau

Das Training geht weiter: Nicht nur aus alpinistischen Gründen (Nau berichtete), sondern auch um die Ursachen des mit Arsen belasteten Grundwassers im Flachlande Nepals (dem «Terai») herauszufinden. Das Arsen stammt ursprünglich aus Gesteinen des Himalaya und wird über Flüsse in die grosse Tiefebene nahe der indischen Grenze transportiert. Die Gesteinstrümmer bilden dort den Boden, der das Grundwasser speichert. Die Ursprungsgestein aus den Bergen enthalten in verschiedenen Mineralen als chemische Elemente sowohl Silizium, Aluminium, Kalium, Natrium als auch Eisen, Arsen, Bor und Phosphor neben vielen seltenen Spurenelementen. Häufig sind Minerale wie Quarz, Feldspat, Glimmer, Turmalin und Granat enthalten. Turmalin und Granat sind gelegentlich auch mit viel Glück in Edelsteinqualität aufzuspüren.

Ungesundes Grundwasser

Das Grundwasser wird im Terai als Trinkwasser genutzt (Grundwasserbohrung siehe Video) und ist des Arsen wegen äusserst gesundheitsgefährdend. Wohl sind Filter (gebaut aus lokalem Material) im Einsatz, aber die Filtration ist nicht effizient genug. Um das unterliegende geologische Problem besser zu verstehen, will ich Gesteinsproben aus dem Himalaya wie auch Bodenproben im Terai entnehmen, um die Geschichte der Arsenkontamination zu klären. Mit diesen Kenntnissen können wir (meine Wenigkeit und Forscherkollegen in der Schweiz, Kanada und Nepal) dann die Filter modifizieren und das Problem hoffentlich entschärfen.

Forschung in der geologischen Geschichte

Was wir mit Sicherheit schon wissen: Die oben genannten Minerale, die im Boden des Terai zu finden sind, enthalten nur geringe Konzentrationen von Eisen. Deshalb ist auch kaum Eisen im Grundwasser vorhanden, dafür umso mehr Arsen, das leicht aus dem Boden herausgelöst werden kann. Die Filter bestehen aus einem Bett von rostigen Nägeln und an der Oberfläche der Nägel kann das Arsen gebunden werden. Für diesen chemischen Prozess (Rostbildung) wird jedoch Eisen aus dem Wasser benötigt - das im Terai so sehr fehlt. Die Filter müssen deshalb der geologischen Situation, die bisher weitgehend unbekannt war, angepasst werden. Ich bin nun daran, die geologische Geschichte, die im Hochgebirge des Himalaya beginnt, zu rekonstruieren und danach die Filter anzupassen.

Denn das Arsen ist hochgiftig! Tragische Folgen hat dies auch für Kleinkinder, denn deren Gehirnentwicklung kann durch das Arsen empfindlich gestört werden!

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