Am 1. August landet bei vielen ein Cervelat auf dem Grill. Doch jüngst sorgten Tierquälerei-Berichte für Empörung. Nau begleitete deshalb eine Kontrolle.
Wie geht es den Tieren in der Schweiz, die für die Fleischproduktion in den Schlachthof gehen? - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. August ist ein Cervelat für viele Tradition.
  • Jüngst empörten jedoch Tierquälerei-Berichte auf Schweizer Bauernhöfen.
  • Nau hat den Kontrolldienst des Schweizer Tierschutzes STS begleitet.
  • Kontrolliert wurde ein Schweinemastbetrieb, der Labelfleisch herstellt.
  • Die meisten Betriebe, die Labelfleisch produzieren, halten sich an die Vorschriften.

Am 1. August gehört für viele der Cervelat auf den Grill wie das Feuerwerk an den Himmel. Doch erst kürzlich wurden teils schwere Verstösse gegen das Tierschutzgesetz auf Schweizer Bauernhöfen publik. Dies betrifft auch die Bedingungen, unter welchen die begehrte Nationalwurst aus Schweine- und Rindfleisch entstanden ist.

Gutes Grundniveau für Schweine-Haltung

Kontrolliert werden diese Zustände durch den Schweizer Tierschutz STS. Dieser führt regelmässig Kontrollen bei Betrieben durch, wie gerade bei einem Schweizer Label-Schweinemastbetrieb in Geiss LU.

Klar: Verallgemeinernde Aussagen, wie es um das Wohl der Tiere bestellt ist, sind kaum möglich. Doch die erfahrene Kontrolleurin Anne-Kathrin Witschi betont, dass wir in der Schweiz durch die Tierschutzverordnung «ein gutes Grundniveau» haben. Was allerdings darüber hinaus geht, «das hat der Konsument selber in der Hand» – beispielsweise durch den Kauf von Labelfleisch.

Einblicke in die Kontrolle. - Nau

Denn auch in der Schweiz herrschten auf konventionellen Betrieben teils ganz andere Verhältnisse als auf dem kontrollierten Hof. «Tiere haben keinen Auslauf, keine Einstreu – keine Beschäftigung. Es kommen Verhaltensstörungen vor, Schweine liegen beispielsweise nur rum, anstatt gleich voller Neugier angerannt zu kommen, wie hier.»

Witschi hat denn auch eine klare Haltung zum Thema Labelfleisch: «Ich bin der Meinung, dass man auf Labelfleisch achten sollte. Man soll den Tieren ein gutes Leben ermöglichen, um guten Gewissens das Produkt geniessen zu können.»

1. August Schweine werden neu geduscht

Aber welche genauen Kriterien für die Vergabe einzelner Labels erfüllt sein müssen, unterscheidet sich teils enorm. Im untersuchten Fall von Mastschweinen wird vor allem «der permanent zugängliche Auslauf» und die «bodendeckende Einstreu» gross geschrieben.

Doch auch die Platzverhältnisse, Sauberkeit und Trockenheit der Liegeflächen unterliegen strengen Vorgaben. Und: «Seit letztem Jahr muss Abkühlung da sein, die Tiere müssen eine Dusche haben!»

Checklist
Bei einer Labelkontrolle gilt es einen dicken Vorschriftenkatalog zu beachten - Beispielsweise beim Label Coop Naturafarm, welches unter anderem auch 1. August Cervelats verkauft. - ZVG

Ganz einfach einzuhalten ist dieser detaillierte Vorschriftenkatalog sicherlich nicht. Schon gar nicht 365 Tage im Jahr und bei unangemeldeten Kontrollen. Doch Witschi hebt klar hervor: «Der grösste Teil der Betriebe hält die Vorschriften gut bis sehr gut ein.»

Ganzes Interview mit Anne-Kathrin Witschi, Kontrolldienst Schweizer Tierschutz STS. - Nau
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