Tools4theBlind: In Winterthur werden Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte verkauft

An der Wartstrasse in Winterthur führt Stefan Hofmann seit kurzem seinen Laden «Tools for the blind», nur für Blinde. Es ist schweizweit der erste Laden für Blinde und für Menschen mit Sehbeeinträchtigung, in welchem diese auch von Sehbeeinträchtigten und Blinden beraten werden. «Die selber Betroffenen leben mit den Hilfsmittel, die sie hier verkaufen. Somit können sie sie auch besser erklären», so Hofmann.

Nebst Hofmann arbeiten im Laden ein Techniker, eine Assistentin und ein sehbehinderter IT-Spezialist. «Die Menschen mit Augenlicht, werden von uns als Assistenten angesehen, die uns die Augen ersetzen», erklärt Hofmann. Denn ohne Sehende würde es gar nicht gehen. Schon nur das Schaufenster müsse durch jemanden dekoriert werden, da es für Sehende eingerichtet wird. Hofmann selbst ist seit seiner Geburt sehbeeinträchtigt. Im Jahr 2010 ist der 49-Jährige dann vollständig erblindet.

Die Technik hat sich in den Jahren extrem entwickelt. Deshalb bietet Hofmann in seinem Laden auch Kurse an, die Leute in der Technik schulen. Von der elektronischen Mikrowelle, über den sprechenden Wecker, bis zum Farberkennungsgerät findet man diverse Hilfen für den Alltag eines Blinden. Doch auch diese stossen irgendwann an ihre Grenzen: «Kein Gerät kann mir sagen, ob ich einen Fleck auf dem Hemd habe», so Hofmann.

Der Standort in Winterthur, nahe dem Blindenbund sei extra so gewählt worden, meint Hofmann: «Vielleicht kann in naher Zukunft auch eine engere Zusammenarbeit entstehen». Aktuell erhofft Hofmann sich vom Blindenbund ein paar Weiterempfehlungen und Neukunden.