Zwei Insektenarten verursachen erstmals Schäden im Schweizer Wald

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Schlieren,

Erstmals haben zwei bislang kaum beachtete Insektenarten in diesem Sommer grössere Schäden in Schweizer Wäldern verursacht.

Schweizer Wälder
In diesem Sommer haben zwei bislang wenig beachtete Insektenarten erstmals grössere Schäden in Schweizer Wäldern angerichtet. (Archivbild) - keystone

Zwei bislang kaum beachtete Insektenarten haben in Schweizer Wäldern diesen Sommer erstmals grössere Schäden verursacht. Waldschutz Schweiz bat am Mittwoch die Bevölkerung um Mithilfe bei der Beobachtung, um das genaue Ausmass der Schäden schweizweit zu erfassen.

Im Wallis hat der Orangegelbe Breitflügelspanner (Agriopis aurantiaria) Lärchen und andere Baumarten entlaubt und im Westschweizer Jurabogen verursacht die Kiefernblutzikade (Haematoloma dorsata) derzeit starke Nadelverfärbungen an Schwarz- und Waldföhren, wie die Fachstelle Waldschutz Schweiz (WSS) der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mitteilte.

Im Saastal und Goms haben demnach Förster seit Anfang Juni vergilbte Nadeln und Nadelverlust bei Lärchen beobachtet. Manche Bäume wurden vollständig entlaubt. Etwa zur gleichen Zeit trafen bei Waldschutz Schweiz Schadensmeldungen aus dem Westschweizer Jurabogen zu auffälligen Nadelverfärbungen ein.

Seltene Massenvermehrung

Bisher wurden Schäden dieser Arten kaum beobachtet. Der Orangegelbe Breitflügelspanner ist eigentlich eine einheimische Schmetterlingsart. Auffällige Massenvermehrungen der Art werden in der Schweiz laut der Fachstelle aber selten beobachtet. «Offenbar haben die zuletzt vorherrschenden Klimabedingungen ein gutes Populationswachstum begünstigt», schrieb die Fachstelle in einer Publikation.

Die Kieferbuntzikade, deren Schäden man an ringförmigen Saugspuren an den Nadeln der Bäume erkennt, stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und hat sich in den letzten Jahrzehnten in nördliche Richtung ausgebreitet. Fundmeldungen adulter Zikaden in öffentlich zugänglichen Datenbanken deuten laut Waldschutz Schweiz darauf hin, dass die Kiefernblutzikade in der Schweiz bereits weitverbreitet ist. Die auffälligen Nadelverfärbungen hingegen wurden dieses Jahr erstmals registriert.

Kommentare

User #3905 (nicht angemeldet)

Wenn der Mensch nicht immer eingreifen würde, würde sich die Natur selbst regeln. Aber darüber was da täglich vom Himmel fällt, insbesondere das, was mit dem Regen runterkommt wird nie berichtet.

User #2845 (nicht angemeldet)

Klimawandel eignet sich auch als Ausrede um die schwindene Biodiversität nicht anzusprechen. Aber eigentlich logisch, dass einheimische Insekten sich übermäßig vermehren wenn ihr Fressfeinde immer mehr verschwinden.

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