Zürcher Finanzkontrolle untersucht Beschaffung der Justizsoftware
Die Zürcher Finanzkontrolle wird das Projekt für die problembehaftete Beschaffung einer neuen Software für den Justizvollzug untersuchen. Die Justizdirektion hat den Prüfbericht nach aufgekommener Kritik bestellt, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Im Dezember 2023 hatte die Abraxas Informatik AG bekanntgegeben, dass sie sich aus dem Marktsegment Justiz zurückziehe – und sie löste einen Vertrag mit der Direktion der Justiz und des Innern auf. Das seit Jahren geplante «Juris X», welches das über 30 Jahre alte Systems RIS für den Justizvollzug ablösen sollte, verzögerte sich.
Der Zürcher Regierungsrat erteilte dann im August 2024 der Glaux Group mit ihrem Softwareprodukt «Gina» den Auftrag, das Projekt zur Erneuerung der elektronischen Fallführung des Zürcher Justizvollzugs rasch umzusetzen. Nach diesem IT-Flop, der zu höheren Kosten führen dürfte, setzte es in Politik und Medien Kritik ab.
Kontrollorgan nimmt IT-Beschaffung unter die Lupe
«Die Direktion der Justiz und des Innern will es jetzt genau wissen», teilte sie am Donnerstag mit. Sie habe deshalb die unabhängige Finanzkontrolle des Kantons Zürich, das oberste Finanzaufsichtsorgan des Kantons, darum ersucht, die IT-Beschaffung genau unter die Lupe zu nehmen.
Die Prüfung soll unter anderem die Fragen beantworten, ob die Projektführung durch die Direktion mangelhaft gewesen sei, ob sie Warnungen des Parlaments in den Wind geschlagen habe und welche Fehler sie in der Projektabwicklung gemacht habe.
Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) informierte gemäss Mitteilung die Geschäftsprüfungskommission des Kantonsrates über das Vorgehen.