Zoo-Besucher bangen nach tödlicher Attacke um Leben von Tigerin
Das Wichtigste in Kürze
- Die tödliche Attacke einer Tigerin auf eine Pflegerin sorgt für grosse Anteilnahme.
- In den sozialen Medien hat man Angst, dass Irina nun eingeschläfert wird.
- Ein Tierschützer verteidigt das Tier, es habe instinktiv gehandelt.
Am Samstagnachmittag ereignete sich im Zürcher Zoo ein tragischer Unfall. Tigerin Irina griff aus noch unbekannten Gründen eine Tierpflegerin an und verletze die 55-Jährige so schwer, dass diese noch vor Ort verstarb.
Der Zoo bleibt heute Sonntag aus Pietätsgründen geschlossen. Der genaue Hergang der Attacke wird nun von der zuständigen Staatsanwaltschaft, der Stadtpolizei Zürich und dem Forensischen Institut Zürich untersucht. Eigentlich sollte es keinen direkten Kontakt zwischen Pfleger und Tiger geben.
Was passiert mit Irina?
In den sozialen Medien dominiert neben Beileidsbekundungen für die Angehörigen der Pflegerin vor allem eine Frage: Wird die Tigerin nun eingeschläfert?
«Mein Beileid der Familie und euch allen. Doch bitte, bitte, lasst nicht das Tier dafür bezahlen», schreibt etwa eine Userin auf Twitter.
Auch auf Facebook fordern viele auf der Seite des Zoo Zürichs, dass Irina weiterleben darf. «Lasst Irina um Himmelswillen am Leben. Sie hat instinktiv gehandelt, nicht blutrünstig. So traurig, das alles.»
Tierschützer: Tigerin «folgte Instinkt»
Wie es mit Irina weitergeht, ist derzeit noch nicht bekannt. In der «NZZ am Sonntag» nimmt Samuel Furrer, Leiter der Fachstelle Wildtiere beim Schweizer Tierschutz STS, das Tier in Schutz.
Soll die Tigerin eingeschläfert werden?
«Der Angriff hat nichts mit einer falschen Haltung zu tun», so Furrer. «Der Tiger folgte seinem Instinkt», ist er überzeugt. Er kann sich vorstellen, dass Irina nun in einen anderen Zoo verlegt wird.
Der deutsche Tierverhaltensforscher Immanuel Birmelin hingegen kann sich vorstellen, dass es sich bei dem Angriff um eine Angstreaktion handelte. Denn sonst hätte sich der Tiger nicht so leicht wieder von seinem Opfer weglocken lassen, sagt er gegenüber der «NZZ am Sonntag».