In seinem Garten findet ein Zürcher Wirtepaar erst ein flüchtendes Wollschwein, dann einen Metzger. Die Wirte retten das Tier vor der Schlachtbank.
Manuela Albrecht rettete ein geflohenes Wollschwein vor der Schlachtbank. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Zürcher Wirtepaar fand kürzlich ein vom Metzger geflohenes Wollschwein im Garten.
  • Die beiden bringen es nicht über das Herz, es zurück zur Schlachtbank zu führen.
  • Das Tier lebt jetzt in ihrem Garten, bis eine bessere Lösung gefunden ist.
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Im Zürcher Weinland flüchtet ein Wollschwein von der Schlachtbank in den Garten eines Wirtepaars. Die beiden haben Mitleid – und handeln mit dem Metzger einen Deal aus. Doch der Reihe nach.

«Wir dachten erst, es sei ein Wildschwein», erzählen Manuela Albrecht und ihr Partner gegenüber Nau.ch. Die beiden staunten nicht schlecht, als beim Kaffeetrinken plötzlich ein haariges Schwein durch ihren Garten spazierte.

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Originalaufnahmen zeigen, wie das Wollschwein Lisa sich widerstandslos ein Seil umlegen liess.
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Aktuell lebt «Lisa» noch im Garten des Wirtepaars. Diesen hat es bereits ordentlich umgegraben, zeigt ein Augenschein vor Ort.
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Wollschweine, wie hier im Zoo Zürich, sind anspruchsvoll zu halten.
Bären Wollschweine
Wollschweine sollten nicht alleine gehalten werden. (Symbolbild)

Bei genauerem Hinsehen stellten die beiden fest: Es handelt sich um ein Wollschwein und es trägt sogar eine Ohrmarke, wie der «Tages Anzeiger» zuerst berichtete. Also riefen sie den befreundeten Wildhüter an. Das Tier liess sich in der Zwischenzeit widerstandslos festbinden. Es sei sogar auf sie zugekommen.

Blutverschmierter Metzger im Garten

Nur zehn Minuten später klingelte der Wildhüter bereits . Im Schlepptau der Metzgermeister. «Mit blutverschmierter Schürze!», sagt Albrecht.

Doch das Tier zu schlachten, war für das Paar keine Option. «Es war unbeschreiblich. Jeder, der mich kennt weiss, das wäre ein absolutes No-Go für mich. Es war unmöglich, das Tier seinem Schicksal zu überlassen.»

Die beiden entscheiden in diesem Moment: «Das geht nicht. Das geht auf keinen Fall.» Wildhüter und Metzger liessen sich überzeugen und zogen unverrichteter Dinge wieder ab.

Denn für die Metzgete, für die das Schwein geschlachtet hätte werden sollen, sei sowieso bereits genügend Fleisch vorhanden gewesen.

Neues Zuhause und Partner für «Lisa» gesucht

Das Tier, das die beiden Lisa tauften, lebt seither im Garten des Paares. Allerdings ist das nur eine Zwischenlösung.

Hätten Sie Wollschwein Lisa dem Metzger zurückgegeben?

Denn artgerechte Haltung für Wollschweine ist anspruchsvoll. «Man braucht Platz, man braucht Zeit», so die Wirtin. Zudem sollen die Tiere nicht alleine gehalten werden.

Manuela Albrecht und ihr Partner suchen darum jetzt einen langfristigen Platz für das Tier. Interessierte sollen sich telefonisch beim Restaurant Tössegg in Teufen-Freienstein ZH melden. «Wenn wir nichts finden, geben wir alles, damit Lisa bei uns bleiben kann.»

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