Witikon ZH: Geschwister verkaufen Block wegen Wohnungsnot unter Wert
Ein Ex-Anwalt und seine Schwester haben einen Wohnblock in Zürich-Witikon deutlich unter Marktwert verkauft. Sie wollen damit Spekulation verhindern.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Geschwisterpaar hat einen Wohnblock in Zürich-Witikon unter Marktwert verkauft.
- Es will damit bezahlbaren Wohnraum sichern und verzichtet selbst auf Millionen.
Ein Geschwisterpaar hat einen Wohnblock mit 15 Wohnungen in Zürich-Witikon deutlich unter Marktwert verkauft. Sie wollen damit bezahlbaren Wohnraum sichern und Spekulation verhindern.
Der Ex-Anwalt und seine Schwester gaben den Block für 11 Millionen Franken an die Stiftung PWG ab, berichtet der «Tagesanzeiger». Die Stiftung setzt sich für preisgünstige Wohn- und Gewerberäume in der Stadt Zürich ein.
Der tatsächliche Marktwert der Wohnungen hätte um einige Millionen Franken höher gelegen. Die Geschwister hätten jedoch bewusst auf das Geld verzichtet.
Vater der Geschwister hat die Häuser einst entworfen
Bei den Verkäufern handelt es sich um einen 80-jährigen, pensionierten Anwalt und seine Schwester.
Der Ex-Anwalt wohnt selbst in dem Block und wird künftig als Mieter weiter dort wohnen.
Die Zukunft der Häuser lag dem Geschwisterpaar aus einem ganz besonderen Grund sehr am Herzen. Der Vater der beiden hatte den Wohnblock als Architekt einst entworfen.

Bei einem Verkauf an den Höchstbietenden hätte die Gefahr bestanden, dass dieser den Block abreisst, um Neubauten zu errichten.
Mieten sollen gleich bleiben
Trotz des Verzichts auf mehrere Millionen Franken will sich der Ex-Anwalt nicht als Wohltäter verstanden wissen. Er und seine Frau stünden laut dem «Tagesanzeiger» finanziell bereits gut da und hätten keine Kinder.
Auch die Schwester mit ihren drei Kindern stimmte dem reduzierten Preis zu.
Die Mieten sollen nach dem Verkauf stabil bleiben. Eine Vierzimmerwohnung im Haus kostet rund 2000 Franken monatlich. Dank eines Abschreibungsbeitrages von 2,19 Millionen Franken der Stadt Zürich müssen die Mieten nicht steigen.