Wettingen AG wehrt sich erfolgreich gegen Hochhäuser

Die Bevölkerung von Wettingen AG hat sich gegen geplante Hochhäuser gewehrt – mit Erfolg. Anwohner zeigen sich darüber im Gespräch mit Nau.ch erleichtert.

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Umfrage in Wettingen AG zu den Hochhäusern, die nicht gebaut werden. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wettingen AG werden doch keine neuen Hochhäuser gebaut.
  • Hintergrund ist der Widerstand aus der Bevölkerung.
  • Nau.ch spricht nach dem Entscheid des Gemeinderats mit Anwohnerinnen und Anwohnern.

Die geplanten Hochhäuser im Zentrum von Wettingen AG waren vielen Einwohnerinnen und Einwohnern ein Dorn im Auge.

Im Sommer 2025 lagen die Planungsentwürfe 30 Tage lang öffentlich zur Einwendung auf.

Insgesamt gingen 59 Einwendungen zu verschiedenen Themen ein. Davon wurden zwei gutgeheissen, wie der Gemeinderat am Dienstag mitteilte.

Die wesentlichste Änderung aufgrund des Einwendungsverfahrens ist der Verzicht auf das Gebiet für höhere Gebäude.

Würde dich ein Hochhaus in deiner Nachbarschaft stören?

Denn Erfahrungen aus anderen Gemeinden hätten gezeigt: Eine Innenentwicklung könne nur dann erfolgreich sein, wenn sie von der breiten Bevölkerung und der Nachbarschaft unterstützt werde.

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Wettingen haben sich also erfolgreich gegen die über 50 Meter hohen Bauten gewehrt.

Künftig können aber noch Hochhäuser bis rund 33 Meter Höhe am Weinkreisel gebaut werden.

Nau.ch hat sich nun vor Ort umgehört, was die Leute über den Entscheid denken.

«Ein Ghetto? Nein, danke!»

Alfredo (75) zeigt sich froh darüber, dass am Weinkreisel jetzt doch keine Hochhäuser entstehen.

Denn: «Wir haben ja ein paar Hochhäuser hier in Wettingen. Aber ich finde, gerade hier in dieser Gegend, ist das Bild vom Gesamten nicht sehr schön mit Hochhäusern.»

Auch Renate findet die Reaktion des Gemeinderats auf die Hochhaus-Kritik «absolut gut».

«Ein Ghetto? Nein, danke!», meint die 65-Jährige.

Bruno (63) meint, es sei gut, dass man «langsam wieder zurückdenkt». Früher habe man noch schöne Häuser mit schönen Formen gebaut.

«Das hat ein anderes Stadtbild gegeben als heute», hält er fest.

Derweil wird im nur einen Steinwurf entfernten Spreitenbach AG immer weiter in die Höhe gebaut – ebenso wie in Zürich. Der neu erbaute Tivoli Garten mit 445 Wohnungen ist 70 Meter hoch.

Gartenstadt statt «Mega-Blöcke»?

Renate erklärt, sie halte nichts davon. «Ich will lieber eine Gartenstadt», meint sie. «Nicht diese Mega-Blöcke, die alle gleich aussehen.»

Alfredo sagt ebenfalls, dass ihm die Skyline gefalle, sei «vielleicht übertrieben».

«Aber für Zürich würde ich vom Gesamtbild her sagen, ist es eher möglich als in einer kleineren Gemeinde wie hier.» Man müsse halt anscheinend angesichts dessen, dass der Platz immer weniger wird, etwas höher bauen.

Sind Hochhäuser eine gute Lösung, um Wohnraum zu schaffen?

Dass Wettingen immer grösser wird, bereite ihm an und für sich keine Sorgen. Aber: «Es kommt einfach immer darauf an, wie man baut.»

Überschwemme man Wettingen mit Hochhäusern, passe das nicht.

Denn: «Ganz früher ist es ja mal eine Bauerngemeinde gewesen. Das sieht man zum Teil noch ein bisschen in den älteren Gebieten von Wettingen. Ich finde, dieses Bild sollte man eigentlich erhalten – ohne Hochhäuser.»

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Kommentare

User #2302 (nicht angemeldet)

Aber Wettingen ist doch an sich nicht schön!

User #2841 (nicht angemeldet)

Habe zwei alte Häuser vor dem Abriss gerettet. Doch bei einer 12 Millionen Schweiz werden wohl noch viele schöne alte Häuser weichen müssen und das Landwirtschaftsland verbaut. Und die Linken finden das toll.

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