Weinfelden TG: 40 Grad im Klassenzimmer – «lernen unmöglich»
Im Berufsbildungszentrum Weinfelden TG steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Schüler und Lehrkräfte leiden – eine Lösung lässt auf sich warten.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Berufsbildungszentrum Weinfelden TG steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad.
- Schüler und Lehrer leiden unter diesen Bedingungen – normales Lernen ist dabei unmöglich.
- Verbesserungen, durch einen Neubau, werden erst ab 2031 erwartet.
Bereits Anfang Mai kletterten die Temperaturen in der Schweiz auf bis zu 30 Grad. Was viele als Sommerfreude empfinden, wird für Lernende am Berufsbildungszentrum Weinfelden TG zur Belastung.
In einem der Schulgebäude erreichen die Raumtemperaturen schnell 40 Grad. Es genügt schon, wenn es draussen mehrere Tage über 20 Grad bleibt, wie «20 Minuten» berichtet.
Manuel Furrer, 16 Jahre alt und im ersten Ausbildungsjahr, berichtet von seinen Erfahrungen mit der Hitze. «Ein Kollege hatte mich schon vorgewarnt, ich dachte damals noch, er übertreibt», so Furrer zu «20 Minuten».
Unerträgliche Bedingungen im Unterricht
Die Aussicht auf die kommenden Sommermonate bereitet Furrer Sorgen: «Es braucht nur ein paar wärmere Tage, dann wird es hier in der Schule unerträglich.»
Demnach breite sich dadurch ein unangenehmer Geruch in den Zimmern aus. «Normales Lernen und Arbeiten ist dann schlichtweg unmöglich», fasst er zusammen.
Auch Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Lehrkräfte würden unter der Hitze leiden. Im letzten Sommer seien einige fast zusammengebrochen, Lehrpersonen klagten über Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme.
Fehlende Lösungen und unzureichende Massnahmen
Trotz der schwierigen Lage sieht Furrer kaum Verbesserungen: «Der Kanton Thurgau weigert sich, eine vernünftige Lösung zu finanzieren. Stattdessen wurden uns zwei alte, klapprige Ventilatoren zur Verfügung gestellt, die kaum mehr als heisse Luft verteilen.»

Die Schule bestätigt gegenüber «20 Minuten», dass das Problem seit Jahren besteht und sich durch die Klimakrise verschärft hat. Nach Süden gerichtete Fassaden und das Flachdach verschlimmern die Situation zusätzlich.
Neubau erst in weiter Ferne
Bereits Anfang der 2000er-Jahre wurde das Gebäude renoviert und mit Kühlgeräten ausgestattet. Doch diese reichen längst nicht mehr aus, um die Temperaturen zu senken.
Ein Neubau ist zwar geplant, jedoch soll dieser erst 2031 fertig sein. Bis dahin müssen die Schülerinnen und Schüler mit kurzfristigen Massnahmen wie Dachbegrünung und Lüftungsregeln auskommen.