Wasserrohrbruch in Zürich: Warum ist die Infrastruktur so anfällig?
Heute kam es in Zürich erneut zu einem schweren Wasserrohrbruch. Es ist bereits der zweite Vorfall innert einer Woche. Warum sind die Rohre so anfällig?

In Zürich hat es innerhalb einer Woche erneut einen Wasserrohrbruch an der Wehntalerstrasse gegeben. Bereits am frühen Sonntagmorgen ergossen sich laut «Zentralplus» grosse Mengen Wasser und Geröll über die umliegenden Strassen.
Mehrere Keller von Wohnhäusern wurden dabei überflutet und erlitten erhebliche Schäden. Die betroffene Gegend war bereits vor wenigen Tagen von einem ähnlichen Vorfall betroffen.
Die wiederholten Rohrbrüche werfen Fragen zur Infrastruktur und zum Zustand der Wasserleitungen auf. Besonders betroffen ist der Zürcher Kreis 6, wo die Einsatzkräfte erneut ausrücken mussten
Strassen nach Wasserrohrbruch gesperrt
Der Busverkehr wurde kurzfristig umgeleitet, lief aber bald wieder. Glücklicherweise blieb der Zugverkehr laut «Tagesanzeiger» diesmal verschont, sodass keine Störungen im öffentlichen Nahverkehr gemeldet wurden.

Dennoch mussten die betroffenen Strassen teilweise gesperrt werden, um die Aufräumarbeiten zu ermöglichen.
Die Feuerwehr und Rettungsdienste waren mehrere Stunden im Einsatz, um das Wasser abzupumpen und die Schäden zu begrenzen. Die Stadt Zürich betonte, dass die Trinkwasserversorgung zu keiner Zeit gefährdet war.
Auswirkungen auf Anwohner und Infrastruktur
Für die Anwohner bedeutete der Wasserrohrbruch erhebliche Einschränkungen im Alltag. In mehreren Gebäuden stieg das Wasser in den Kellern bis zur Decke, wodurch persönliche Gegenstände und Vorräte zerstört wurden.
Auch die Strom- und Wasserversorgung wurde teilweise vorübergehend unterbrochen, wie «stadt-zuerich» berichtet. Die betroffene Strasse bleibt voraussichtlich bis Montag gesperrt, da ein Bauunternehmen die Leitung repariert und die Strasse von Schutt befreit.

Die betroffenen Mieter stehen nun vor der Aufgabe, ihre beschädigten Habseligkeiten zu ersetzen und die Räume zu trocknen.
Stadt kündigt Massnahmen an
Nach dem erneuten Vorfall leitete die Stadt Zürich umfangreiche Untersuchungen zur Ursache des Rohrbruchs ein. Die Behörden gehen davon aus, dass die jüngsten Rohrbrüche unabhängig voneinander auftraten.
Eine Überalterung der Leitungen oder Korrosion als Ursache werde laut «Tagesanzeiger» bisher ausgeschlossen. Möglich sei, dass sogenannte Druckschläge, also plötzliche Druckänderungen im Leitungssystem, durch Bauarbeiten oder Umleitungen zu den Brüchen geführt haben.
Durch das rasche Eingreifen konnte verhindert werden, dass noch grössere Schäden entstanden oder Menschen zu Schaden kamen. Trotzdem bleibt die Sorge, dass weitere Vorfälle nicht ausgeschlossen werden können.
Warum kommt es immer wieder zu Wasserrohrbrüchen?
Generell sind viele Leitungen in Zürich bereits mehrere Jahrzehnte alt und haben damit ihre Lebensdauer überschritten. Besonders Rohre, die über 60 Jahre in Betrieb sind, sind anfällig für Materialermüdung und Korrosion.
Ein weiterer Faktor ist die hohe Belastung der Infrastruktur durch das dichte Stadtgebiet und starke Beanspruchung der Leitungen. Äussere Einflüsse wie Bauarbeiten oder Temperaturschwankungen können die alten Rohre zusätzlich schwächen und so Brüche begünstigen.
Oft werden Wartung und Erneuerung der Wasserleitungen zu spät durchgeführt, was das Risiko für einen plötzlichen Wasserrohrbruch erhöht. Die Stadt prüft daher verstärkt, welche Abschnitte des Netzes erneuert werden müssen, um zukünftige Schäden zu vermeiden.
Welche Massnahmen verhindern einen neuen Rohrbruch?
Durch Inspektionen mit modernen Methoden wie Thermografie oder Kameratechnik lassen sich versteckte Schäden aufspüren. Die Installation von Leckagewarnsystemen und Wassersensoren kann helfen, austretendes Wasser sofort zu erkennen und grössere Schäden zu verhindern.

Smarte Systeme unterbrechen beim Wasserrohrbruch sogar automatisch die Wasserzufuhr und alarmieren per App. Darüber hinaus ist es sinnvoll, bei Sanierungen auf hochwertige Rohrmaterialien und fachgerechte Installation zu achten.
Moderne Rohre und Verbindungen sind langlebiger und weniger anfällig für Brüche.