Vogelwarte kann mit neuem Modell Vogelzug voraussagen
Eine neue Methode der Schweizerischen Vogelwarte könnte die Zahl tödlicher Kollisionen von Zugvögeln mit Gebäuden reduzieren.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizerische Vogelwarte kann dank eines neuen Modells den Vogelzug voraussagen.
- Dies soll dabei helfen, tödliche Zusammenstösse von Zugvögeln mit Gebäuden zu vermeiden.
- Für die kommende Nacht erwartet die Vogelwarte über 1900 Vögel pro Kilometer und Stunde.
Die Schweizerische Vogelwarte kann mit einem neuen Modell den Vogelzug der nächsten Nächte vorhersagen. Die Vogelzug-Prognosen sollen helfen, tödliche Zusammenstösse von Zugvögeln mit beleuchteten Gebäuden zu vermeiden.
Denn Zugvögel werden wie Motten von Licht angezogen. Sie erschöpfen sich oder knallen in erleuchtete Gebäude, wie die Vogelwarte in Sempach LU am Mittwoch mitteilte.
Unnötige Beleuchtung vermeiden
«Wenn wir zukünftig wissen, in welchen Nächten wir mit starkem Vogelzug rechnen müssen, können wir nachts unnötige Lichter ausschalten. Und so tödliche Kollisionen verhindern», so die Vogelwarte.
Für die kommende Nacht erwartet die Vogelwarte laut dem Prognosemodell über 1900 Vögel pro Kilometer und Stunde. Die meisten Vögel ziehen nachts in den Süden. Vom Boden aus sind sie unsichtbar.
Wetter beeinflusst den nächtlichen Weiterzug
Die Anzahl der ziehenden Vögel in der Luft kann sich dabei von Nacht zu Nacht stark verändern. Dies hängt vor allem vom Wetter ab.
Bei Regen oder starkem Wind rasten die Vögel. Wenn die Bedingungen besser werden, starten viele Zugvögel nach Sonnenuntergang den Weiterzug.
Das neue Modell hat die Vogelwarte zusammen mit der ETH Zürich entwickelt. Es kombiniert öffentlich zugängliche Wetterdaten mit Daten des Vogelzugs, die die Vogelwarte mithilfe von Radaren selbst gesammelt hat.