Vieles Unklar nach Doppelmord in Café 56 in Basel
Im März 2017 starben in Basel zwei Männer bei einer Schiesserei. Im Dezember starten die Verhandlungen, noch ist vieles unklar.

Das Wichtigste in Kürze
- Bald beginnt der Prozess um den Doppelmord im Cafe 56 vom März 2017.
- Die Spuren führen ins Milieu, aber vieles ist noch unklar.
Im März 2017 kam es in Basel an der Erlenstrasse zu einer Schiesserei. Zwei Menschen wurden im Café 56 erschossen. Schnell hatte die Polizei einen Verdächtigen festgenommen, vom zweiten fehlt jegliche Spur.
Vor rund zehn Wochen hat die Basler Staatsanwaltschaft Klage erhoben, wie die «bz Basel» schreibt. Der festgenommene Mann, der aus Albanien stammt, wurde wegen zweifachen Mordes angeklagt. Im Dezember beginnen die Verhandlungen.
Es ist eine unklare Geschichte aus dem Basler Milieu. Einen Tag nach der Tat hatte sich der Angeklagte bei der Schifflände einer Polizeipatrouille gestellt. Doch nach zwei Tagen in Haft nahm er sein Geständnis zurück, und sagte, er habe lediglich einem Freund die Flucht ermöglichen wollen.
Laut der «bz Basel» geht aus dem Haftentscheid hervor, dass der Angeklagte sich um die Sicherheit seiner Familie fürchtete. Er bestritt zudem, überhaupt bei der Schiesserei anwesend gewesen zu sein. Bilder von Überwachungskameras zeigen ihn aber wenige Stunden vor der Tat bei der Erlenstrasse.
Eine Milieugeschichte
Mutmasslich ist der Doppelmord eine Basler Milieugeschichte, was die Aufarbeitung – wegen Angst und Misstrauen gegenüber den Behörden – erschwert. Zudem gelten Zeugenaussagen auch unter normalen Umständen als bedingt zuverlässig.

Trotz intensiver Suche der Kriminaltechnik ist die Herkunft und der Verbleib der Tatwaffe ungeklärt. Vom mutmasslichen Mittäter fehlt bislang jede Spur. Die Staatsanwaltschaft hat laut «bz Basel» auch keine eindeutigen Beweise, wer von den beiden Täter die Schüsse abgegeben hat. Möglich wäre es bei beiden Männern.
Der 42-jährige Angeklagte hatte bereits Freiheitsstraffen von 14 Jahren angehäuft, unter anderem wegen Drogenhandels. Auch ein Opfer der Schiesserei hatte mit Drogenhandel zu tun, während das andre Opfer wegen Hehlerei in Italien gesucht wurde und ein Einreiseverbot für Belgien hatte.
Um was es genau bei der Tat ging, wird wahrscheinlich nie restlos geklärt, wie die «bz Basel» schreibt. Vermutlich ging es um offene Rechnungen und Matchdemonstrationen.