Ein Verhütungsring sollte normalerweise nicht schmerzhaft sein. Doch nun verletzte er einen Schweizer beim Geschlechtsverkehr.
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Eine Deutsche muss aus ihrer Wohnung ausziehen. Ihre Nachbarinnen beschwerten sich über zu laute Sexgeräusche. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Vaginalringen von Sandoz stehen zwei scharfkantige Kerben heraus.
  • Diese können zu Verletzungen am Penis führen.
  • Mehrere Frauen haben sich bereits über das Produkt beschwert.
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Der Vaginalring ist ein Verhütungsmittel, das wie die Antibabypille ein Hormonpräparat darstellt. Der Ring besteht aus Kunststoff und wird mit einer Schweissnaht zusammengehalten.

Doch eben diese Schweissnaht sorgt nun für Probleme. Bei den Verhütungsringen «Danisia» von der Novartis-Tochter Sandoz erfolgte die Verschweissung nicht korrekt.

Verhütungsring war inkorrekt verarbeitet

Die Folge dieser inkorrekten Verarbeitung: Es können zwei scharfkantige Kerben hervorstehen, die Verletzungen zur Folge haben können. Genau das ist der Schweizer Vaginalring-Nutzerin Nicky B. und ihrem Partner laut SRF passiert.

Novartis
Novartis und Microsoft arbeiten von nun an zusammen. - Keystone

Scharfkantige Kerben im Ring verletzten Mann

Nicky B. kaufte das Produkt «Danisia», da ihr herkömmlicher Hormonring nicht lieferbar war. Jedoch führte das zu einer schmerzhaften Erfahrung beim Sex. Nickys Partner klagt gegenüber SRF:

«Es hat sich angefühlt, als würde jemand mit einem sehr spitzen Nagel drüber Kratzen.» Er spürte die hervorstehenden Kerben. Nachdem das Pärchen einen Ersatzring in der Apotheke bekam, wurden die Kerben ein weiteres Mal festgestellt.

Nuvaring
Verschiedene Verhütungsmittel liegen auf einem Tisch. - Keystone

Die Apotheke stellte klar, dass dies nicht der erste Fall einer Kunden-Reklamation für «Danisia» sei, sondern bereits der dritte. Eine Kundin klagte ebenfalls über scharfe Kerben, eine andere darüber, dass der Ring beim Herausnehmen zerbrochen sei.

Vaginalring Apotheke
Vaginalringe können in der Apotheke gekauft werden. Eine Apotheke bestätigte die hervorstehenden Kerben. - Keystone

Elf Meldungen wegen «unerwünschten Arzneimittelwirkungen»

Seit der Zulassung im Jahr 2017 sind insgesamt elf Meldungen zum Verhütungsring «Danisia» eingegangen. Sandoz teilte der Apotheke mit, dass man das Produkt untersucht und dabei herausgefunden habe: Es kam zu einer minimalen Abweichung der Stranglänge, die möglicherweise zur aufstehenden Schweissnaht geführt habe.

Gegenüber «Kassensturz» weist Sandoz die Vorwürfe jedoch von sich: «Der beanstandete Verhütungsring barg zu keiner Zeit ein erhöhtes Verletzungsrisiko.» Der Partner von Nicky B. befindet sich noch immer in ärztlicher Behandlung.

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