Unwetterschäden sind in der Schweiz häufiger und teurer geworden
Die Unwetterschäden sind von 1995 bis 2004 um 126 Prozent gestiegen, die Kosten sogar um 133 Prozent, wobei Hagelschäden am teuersten waren.

Das Wichtigste in Kürze
- Unwetterschäden sind von 1995 bis 2004 um 126 Prozent gestiegen.
- Die Kosten erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 133 Prozent.
- Hagelschäden verursachten die höchsten Kosten.
Die Unwetterschäden sind im Vergleich zu den Jahren 1995 bis 2004 um 126 Prozent angestiegen. Die Kosten stiegen im selben Zeitraum um 133 Prozent, wie eine Datenauswertung der Helvetia Versicherungen zeigt. Am teuersten waren die von Hagel verursachten Schäden.
Diese Häufung von Unwetterereignissen von 2021 bis 2024 sei aussergewöhnlich, schrieb die Versicherungsgruppe am Donnerstag in einer Mitteilung. Dabei seien in allen Bereichen wie Sturm, Hochwasser, Erdrutschen, Steinschlägen und Hagel die Schadenfälle angestiegen.
Am teuersten waren jedoch die Zerstörungen durch Hagel. In den letzten zehn Jahren seien die gemeldeten Hagelschäden um 366 Prozent angestiegen, die Schadenhöhe sogar um 490 Prozent.
Hagel ist in der Schweiz zum Hauptkostentreiber bei Naturschäden geworden. Zwischen 2015 und 2024 machte er mit über 51 Prozent den grössten Anteil an den von Helvetia ausgezahlten Schadenleistungen aus.
Zurückzuführen sei die starke Zunahme auf den Klimawandel, liess sich Adrian Kollegger von der Helvetia-Geschäftsleitung zitieren. «Wir erwarten, dass die Schadensummen infolge des Klimawandels künftig weiter ansteigen werden.»
Klimawandel verstärkt Naturgefahren
Die Erwärmung führe nicht nur zu häufigeren und intensiveren Stürmen – sie lasse auch den Permafrost schmelzen. Dies verändere die Bedrohungslage grundlegend.
Statt klassischer Hochwasser würden dadurch zunehmend Erdrutsche, Murgänge, Felsstürze und Steinschläge auftreten, so Kollegger weiter.
Die Zahlen untermauern das Szenario. Die Schadenssumme bei Stürmen erhöhte sich um 50 Prozent, diejenige bei Erdrutschen, Steinschlägen und Felsstürzen um 72 Prozent.
Für ihre Statistik wertete Helvetia Daten von 1990 bis 2024 aus.
Abgesehen vom Sturm Lothar 1999 und dem Hochwasser 2005 blieb die Gesamtzahl der Unwetterereignisse bis Mitte der 2010er-Jahre konstant. Es gab demnach keine signifikante Zunahme der Unwetterereignisse in diesem Zeitraum.
Ab 2015 nahmen die Fälle hingegen drastisch zu – «in dieser Ausprägung aussergewöhnlich», schrieb die Versicherungsgruppe dazu.
Die zunehmende Urbanisierung erhöht die Risiken in den kommenden Jahren. Auch der Ausbau von Infrastrukturen und die Erschliessung neuer Flächen tragen dazu bei.