Unwetter «Sabine» zog auch in der Nacht auf Dienstag nochmals über die Schweiz. Wetterdienste geben nun Entwarnung: Das Schlimmste sei überstanden.
Sabine Sturm Orkan
Sturm «Sabine» soll gegen Mittag nachlassen. Meteorologen sagen: Das Schlimmste sei bereits jetzt überstanden. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sturmtief Sabine fegte in der Nacht auf Dienstag ab Mitternacht weiter über die Schweiz.
  • Gegen zwei bis drei Uhr morgens erreichte der Sturm wieder heftige Geschwindigkeiten.
  • Das Schlimmste ist mittlerweile überstanden, sagen Wetterdienste.

11.08 Uhr: Nach und nach trudeln auch die Meldungen der verschiedenen Schweizer Regionen ein. In der Ostschweiz kam es zu keinen grossen Sturmschäden, vor allem umgestürzte Bäume waren zu beklagen. Rund 20 Meldungen seien eingegangen. Im Kanton Zug waren es vor allem die Ortfeuerwehren, die auf Trab waren. Im Kanton Solothurn gingen bei der Polizei rund 80 Meldungen ein. In Dulliken SO fiel ein Baum auf ein Auto. Der Lenker blieb dabei unverletzt.

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In Dulliken stürzte ein Baum auf ein Auto. Verletzte gab es keine. - Kantonspolizei Solothurn

10.21 Uhr: Die AXA schätzt in einer Medienmitteilung bereits die ersten Sturmschäden. Die Schadenssumme beläuft sich laut Experten demnach auf rund 4 Millionen Franken. Die Meldungen betreffen bisher vor allem dem Montag. Auch am Dienstag rechnen die Spezialisten nochmals mit weiteren Meldungen.

Auch die Mobiliar geht derweil von einer Schadenssumme von rund 1,2 Millionen Franken aus. Schäden seien vor allem an Gebäuden, Trampolins und Motorfahrzeugen entstanden.

10.20 Uhr: Noch immer stürmt es in gewissen Teilen der Schweiz. Im Engadin wüten die Sturmböen gemäss «MeteoNews» noch stark.

9.36 Uhr: Diverse SAC Sektionen wurden durch den Sturm «Sabine» beeinträchtigt. So musste die Sektion Bern alle ihre Touren von Montag und Dienstag absagen, wie Tourenleiterin Petra Sieghart mitteilt. Auch die SAC Sektion Monte Rosa St. Niklaus führte weder gestern noch heute Touren durch. Die Region Bernina hingegen bleibt weitestgehend verschont, wie Präsident Christian Haller preisgibt. Er selbst war gestern zu Besuch in einer Hütte im Val di Campo bei strahlendem Sonnenschein. «Petra» hatte die Region mehr eingenommen, als es «Sabine» derzeit tut. Allgemein liegt das Oberengadin nicht an einer exponierten Lage, wie Haller sagt.

Eine Bilanz der Sturmschäden kann erst im Frühjahr gezogen werden. Bis dahin sind die Hütten unbemannt, wie Claudia Bähler vom Schweizer Alpen-Club SAC auf Anfrage bestätigt. Auch die Konkordiahütte, welche mit der höchsten Windgeschwindigkeit von über 270 Stundenkilometer kämpfen musste, ist erst ab dem 12. März wieder offen.

8.49 Uhr: Im Kanton Bern gingen in der Nacht auf Dienstag rund 70 Meldungen ein. Seit Sonntag waren es insgesamt 230 Meldungen. Meistens handelte es sich um umgestürzte Bäume oder Äste, die auf die Strasse gefallen waren.

8.04 Uhr Wetterdienste passen Gefahrenstufe an: «MeteoNews» schreibt auf Twitter: «Sturm Sabine hat nachgelassen, das Schlimmste ist überstanden.» Trotzdem seien heute immer noch kräftige Windböen zu erwarten, vor allem in den Bergen.

7.55 Uhr: In der Nacht waren mehrere St. Galler Dörfer zwischenzeitlich ohne Strom. Der Grund: Eine Tanne fiel auf eine Stromleitung. Auch in Zürich hat der Sturm die Feuerwehr auf Trab gehalten. Wegen des Sturm gingen zwischen 19 Uhr abend und 7 Uhr morgens über 100 Meldungen ein. Dabei handelte es sich vor allem um umgestürzte Bäume und dadurch blockierte Strassen.

6.45 Uhr: Wie schon gestern verzeichnet der Wetterdienst «Meteocentrale» mit seinen Messstationen den höchsten Wert von Sturm «Sabine». Auf der Walliser Konkordiahütte fegte der Sturm gar mit 217 km/h übers Dach. Doch das Gröbste scheint vorbei zu sein, tagsüber lasse der Sturm immer mehr nach.

Sturm Sabine
Der Wetterdienst «Meteocentrale» registrierte in der Nacht 217 km/h auf der Konkordiahütte im Wallis. - Screenshot Twitter

5.55 Uhr: «Sabine» machte sich auch in Schulen bemerkbar. Einige Kinder haben auch am Dienstag «sturmfrei». Im Kanton Basel-Landschaft etwa haben Krisenstab und Amt für Volksschulen entschieden, es auch am Dienstag den Eltern zu überlassen, ob sie wegen des Sturmes ihre Kinder in die Schule schicken wollen oder nicht.

Auch in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Schwyz machten Gemeinden den Schulbesuch am Dienstag oder zumindest am Dienstagvormittag freiwillig, oder der Schulunterricht war eingestellt.

In Uster ZH zum Beispiel sollte am Vormittag die Schule noch ausfallen. Am Nachmittag mussten die Kinder aber wieder zum Unterricht.

5.30 Uhr: Im Flachland blieb Sturmtief «Sabine» etwas schwächer als am Vortag. Laut der Nachrichtenagentur Keystone-SDA wurden vermehrt Windgeschwindigkeiten von 70 bis 90 km/h registriert.

Laut Eugen Müller, Meteorologe bei Meteoschweiz, gab es aber dennoch starke Böen: In Luzern und in Zürich-Affoltern wurden je rund 108 km/h registriert und in Gersau SZ knapp 106 km/h.

Sturmtief Sabine
Sturmtief «Sabine» erreichte in der Nacht auf Dienstag in den Bergen Spitzenwerte. Im Flachland dagegen, wurde es nicht ganz so windig wie am Tag zuvor. - Twitter@MeteoNewsAG

Der Sturm hat sich auch noch nicht aus der Schweiz verabschiedet. Der Wind werde sich im Lauf des Dienstags nach und nach abschwächen, sagte Müller.

Auch SRF Meteo rechnete mit noch weiteren orkanartigen Böen. Die Spuren, die «Sabine» hinterlassen hat, waren in der Nacht auf Dienstag noch an vielen Orten zu sehen und zu spüren.

04.57 Uhr: Auf dem Schienennetz gab es am frühen Dienstagmorgen mehrere Unterbrüche. Etwa zwischen Luzern und Meiringen, zwischen Buchs und Feldkirch, zwischen Andermatt und Visp, zwischen Gossau und Wasserauen, zwischen Brig Bahnhofplatz und Zermatt sowie zwischen Andermatt und Göschenen.

Sturmtief Sabine
Die SBB vermeldet wegen Sturmtief Sabine auch am Dienstagmorgen mehrere Einschränkungen. - Twitter/@railinfo_SBB

Wegen umgestürzter Bäume waren im Berner Jura die Bahnstrecke Court - Moutier BE und im Zürcher Oberland die Strecke Winterthur - Rüti ZH bereits seit Montag unterbrochen.

Am frühen Dienstagmorgen kam für kurze Zeit die Strecke Winterthur - Schaffhausen dazu. Zwischen Marthalen und Dachsen im Kanton Zürich lag ebenfalls ein umgestürzter Baum auf dem Trassee. Um 05:30 Uhr war der Schaden allerdings wieder behoben.

02.51 Uhr: Der Wind in der Schweiz ist definitiv wieder stärker geworden. In den Bergen wurde sogar der gestrige Höchstwert (193 km/h auf dem Hohen Kasten) übertroffen.

«SRF Meteo» meldet für den Gütsch in Andermatt Orkanböen von 202 km/h.

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Der Wind in der Schweiz hat sich wieder deutlich verstärkt. - Twitter/@srfmeteo

Laut dem Wetterdienst des Schweizer Fernsehens ist wegen der Kaltfront bis in die Morgenstunden mit orkanartigen Böen zu rechnen.

01.52 Uhr: Der TCS-Verkehrsdienst meldet, dass die A2 zwischen Airolo und Göschenen bereits wieder gesperrt ist. Der Grund? Sturmschäden!

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Der Gotthard zwischen Airolo und Göschnen ist gesperrt. - Twitter/@TCSGotthard

Auch auf der A1 zwischen Zürich und Bern ist Vorsicht geboten. Zwischen der Verzweigung Luterbach und Kriegstetten herrscht Gefahr wegen umgestürzter Bäume.

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Auf der A1 herrscht Gefahr wegen umgestürzten Bäumen. - Twitter/@TCSverkehrA1

Zwischen Thalwil ZH und Horgen ZH war seit Montagabend und bis zum frühen Dienstagmorgen wegen Sturmschäden die rechte Fahrspur der A3 Richtung Chur gesperrt.

0.30 Uhr: In der Nacht erwarten Meteorologen Teil 2 von Sturm Sabine. Dieser wird laut «MeteoNews» «schon noch happig», aber offenbar weniger heftig als am Montag.

Trotzdem müsse in der kommenden Nacht und im Flachland mit Windspitzen von über 100 km/h gerechnet werden.

Gegen zwei bis drei Uhr morgens erreicht der Sturm wieder ähnliche Geschwindigkeiten wie am Montagmorgen. Definitiv nachlassen soll der Wind dann am Dienstagabend.

22.53 Uhr: Sabine nimm am Montagabend um 22 Uhr nochmals Fahrt auf. Das zeigt ein Blick auf die Karte von «SRF Meteo». Vor allem auf der Alpennordseite waren erneut kräftige Windstösse zu spüren.

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SRF Meteo-Karte zu Sturmtief Sabine. - Screenshot/SRF

Überblick zu Sturmtief «Sabine»

«Sabine» hatte am Montagmorgen im Flachland Böen mit Spitzen von 85 bis 125 Kilometer pro Stunde über die Schweiz geschickt. Auf den Berggipfeln lagen die Spitzen vereinzelt bei 150 Kilometern pro Stunde.

Das Sturmtief hat die Schweiz seit Sonntagabend fest im Griff. Unter anderem ist der Strassen- und Schienenverkehr eingeschränkt. Vielerorts lagen umgestürzte Bäume auf den Strassen oder Schienen. An den Flughäfen Zürich und Basel mussten Dutzende Flüge gestrichen werden.

Auch der Gotthard- und Seelisbergtunnel wurde wegen technischer Probleme gesperrt werden. Grössere Stromausfälle, etwa in Uri, wurden ebenfalls vermeldet.

Die Polizei stand in einigen Kantonen im Dauereinsatz. Alleine im Kanton Baselland wurden 200 Schadenmeldungen registriert. Die Kantonspolizei Zürich sprach von 190 Meldungen,

Der vorläufige Tiefpunkt des Sturmtiefs war der Tod eines Autofahrers. Wie die Kantonspolizei Freiburg am Montagnachmittag mitteilte, starb dieser bei einem Verkehrsunfall in Les Montets/Broyebezirk.

Hier gibt es die Entwicklungen vom Montag nachzulesen!

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