Unikom: Mehrheit der komplementären Radios verlässt den Verband
Die Mehrheit der komplementären Radios verlässt ihren Verband. Sie möchten eine gemeinsame Interessenvertretung ins Leben rufen.

Die Mehrheit der komplementären konzessionierten Radios verlässt ihren Verband Unikom. Grund ist dessen Öffnung für meldepflichtige Lokalradios ohne Konzession. Diese übernahmen unterdessen die Mehrheit im Verband und wählten alle Vertreter der Komplementär-Radios aus dem Vorstand ab.
Zu den Abwahlen und der Ablehnung aller Anträge der komplementären, nicht gewinnorientierten konzessionierten Radios kam es an der Delegiertenversammlung von Ende April, wie sechs Radios am Montag gemeinsam mitteilten.
Da sich nichts an den neuen Mehrheitsverhältnissen mehr ändern lasse, sehen sie keine Zukunft mehr bei Unikom. Das Vertrauensverhältnis gegen den Vorstand sei nicht mehr gegeben
Eine neue, gemeinsame Interessenvertretung soll entstehen
Darum machten Kanal K (Aarau), Radio 3fach (Luzern), Radio Rabe (Bern), Radio Rasa (Schaffhausen) , Radio Stadtfilter (Winterthur) und toxic.fm (St. Gallen) ihren Austritt auf den 30. September bekannt. Sie folgten damit dem bereits an der Mitgliederversammlung ausgetretenen Radio X. Mit Radio X wollen sie sich neu organisieren, um über eine gemeinsame Interessenvertretung zu verfügen.

Komplementäre, nicht gewinnorientierte Radios in Agglomerationen haben den Auftrag, insbesondere die sprachliche und kulturelle Minderheiten in ihrem Sendegebiet zu berücksichtigen.
Im Gegenzug erhalten sie ein Zugangsrecht: Betreiber von DAB+-Plattformen und Kabelnetzen müssen ihre Programme verbreiten. Anders als die komplementären haben meldepflichtige Radioveranstalter keinen Leistungsauftrag und brauchen auch keine Konzession.






