UBI rügt SRF wegen diskrimierendem Beitrag über Frauen
Die Unabhängige Beschwerdeinstanz von Radio und Fernsehen UBI rügt das Schweizer Fernsehen für einen Beitrag im Rahmen der WM 2018. Dieser sei diskriminierend.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die UBI hat eine Beschwerde gegen einen SRF-Beitrag zur Fussball-WM gutgeheissen.
- Der humoristische Beitrag sei sexistisch und diskriminiere Frauen, so die UBI.
- Es war der erste Entscheid der UBI mit Mascha Santschi Kallay als deren Präsidentin.
Nach dem WM-Spiel Argentinien-Frankreich vom 30. Juni 2018 zeigte das Schweizer Fernsehen SRF einen humoristischen Beitrag, gegen den eine Frau eine Popularbeschwerde eingereicht hatte. Das SRF zeigte in diesem Rückblick eine vor Freude hüpfende Frau in einem roten Oberteil mit dem Kommentar «Tiiii - telverteidigerfrust» zu ihren wippenden Brüsten.

Dies stelle eine Diskriminierung der Frauen dar, urteilt nun die Unabhängige Beschwerdeinstanz von Radio und Fernsehen UBI. Denn die Frauen würden damit auf ihre sekundären Geschlechtsmerkmale degradiert.
«Sexistischer Inhalt»
Die UBI heisst die Beschwerde somit gut. «Der sexistische Inhalt war Selbstzweck und diskriminierte damit Frauen», heisst es im Urteil. Daran ändere auch der Umstand nichts, dass die Sequenz nur kurz gewesen und das Wort «Titten» nicht ausgesprochen worden sei.
Die heutige Sitzung der UBI wurde erstmals von der neuen Präsidentin Mascha Santschi Kallay geleitet. Die Rechtsanwältin und Ex-Miss-Bern gehört der UBI seit zwei Jahren an und präsidiert sie seit dem 1. Januar 2019.

Die 37-jährige Bernerin ist zweifache Mutter und mit dem Red-Bull-Manager Daniel Kallay verheiratet. Zuvor war sie mit dem SRF-Sportkommentator Sascha Ruefer liiert. Sie doktorierte zum Medienrecht an der Uni Zürich und ist als selbständige Juristin und Kommunikationsfachfrau tätig.
