Im deutschen Tübingen hat am Freitag die Trauerfeier für den verstorbenen Schweizer Theologen und Kirchenkritiker Hans Küng begonnen. Wegen der Pandemie waren nur gegen vierzig Personen zugelassen. Unter den Gästen waren Politiker, Kirchenleute, Freunde und Familie.
Hans Küngs Sarg aus Kirschholz in der Kirche St. Johannes in Tübingen (D).
Hans Küngs Sarg aus Kirschholz in der Kirche St. Johannes in Tübingen (D). - sda - Livestream (SWR)
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der christliche Trauergottesdienst in der Kirche Sankt Johannes begann am Mittag in der Kirche, wo Küng als junger Priester regelmässig Gottesdienste gefeiert hatte.

Geleitet wurde er von Pfarrer Wolfgang Gramer, einem ehemaligen Studenten und engen Freund Küngs. Unter den Gästen waren der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer.

Die Trauerfeier hatte Küng bereits vor Jahren geplant. Ein Ensemble sang Lieder von Johann Sebastian Bach. Freunde sprachen von Küng selbst geschriebene Gebete. Beigesetzt werden sollte Küng später in einem von ihm selbst ausgesuchten Sarg aus Kirschholz auf dem alten Stadtfriedhof von Tübingen. An der Universität der Stadt hatte Küng lange gelehrt.

Der Querdenker in der katholischen Kirche, Professor und Autor starb am 6. April im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Tübingen. Der gebürtige Surseer Theologe und Philosoph zählte zu den bekanntesten Kritikern der Amtskirche.

Küngs Thesen zu den Themen Unfehlbarkeit, Kirche und Gott führten 1979 zum Entzug der kirchlichen Lehrbefugnis. Gleichzeitig erlangte er dadurch grosse Popularität. Er wurde für sein Schaffen mit vielen Ehrendoktoraten hauptsächlich von Universitäten in den USA und in Grossbritannien ausgezeichnet. Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin würdige Küng als mutigen und engagierten Denker.

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