Im August trauerten die Isländer um den «toten» Okjökull-Gletscher. Nun wird auch in der Schweiz ein Gletscher beerdigt.
pizol gletscher
Vom Pizol Gletscher ist nicht mehr viel übrig. - Instagram/@fastenopfer_ch
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Morgen Sonntag findet eine Abschiedszeremonie für den Pizol-Gletscher statt.
  • Er ist so stark geschrumpft, dass er in diesem Jahr zum letzten Mal vermessen wird.

Einen Monat nach der demonstrativen Abschiedszeremonie für den als tot erklärten Gletscher Okjökull in Island trauern auch die Schweizer: An diesem Sonntag wollen sie dem Pizol-Gletscher oberhalb von Sargans SG gedenken. Der Gletscher ist in den vergangenen Jahren so stark geschrumpft, dass er in diesem Jahr zum letzten Mal vermessen wird.

«Trauerkleidung erwünscht», stand auf der Einladung der Organisatoren. Hinter der Aktion stehen unter anderem das Hilfswerk Fastenopfer sowie die Gletscherinitiative und Greenpeace.

Zu der fünf Kilometer langen Wanderung von der Pizol-Hütte zum Gletscher erwartete Organisator Mischa von Arb für Sonntag mehr als 100 Teilnehmer. Am Gletscher wollten nach seinen Angaben unter anderem ein Glaziologe und ein Pfarrer sprechen.

«Es ist nicht mehr viel vom Gletscher da», sagte Glaziologe Matthias Huss bei einer Begehung mit dem Schweizer Fernsehen SRF unlängst. «Jedes Mal, wenn man kommt, ist es wieder schlimmer.» Am Eisschwund sei der Klimawandel schuld, so die Gletscherinitiative. Sie fordert radikale Schritte, um den Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GreenpeaceSRFKlimawandel