Ein Schafzüchter aus Thurgau soll seine Tiere misshandelt haben. Der Verein gegen Tierfabriken zeigt ihn an. Die Staatsanwaltschaft untersucht nun den Fall.
Hirte
Ein Hirte überwacht die Schafe. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verein gegen Tierfabriken zeigt einen Thurgauer Schafzüchter an.
  • Ein Video zeigt den mutmasslichen Tierquäler, wie er Schafe misshandelt.

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) hat am Montag bei der Thurgauer Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen einen Thurgauer Schafhalter eingereicht. Er soll seine Tiere misshandelt haben. Das Veterinäramt und die Staatsanwaltschaft untersuchen nun den Fall gemeinsam.

Auf der Homepage des VgT wurde am Montag ein Video aufgeschaltet, das den Schafzüchter aus Langrickenbach-Herrenhof TG im Stall zeigt. «Das Video stammt vom vergangenen August», sagte Bettina Kunz vom Informationsdienst des Kantons Thurgau auf Anfrage von Keystone-SDA.

Nach Darstellung des VgT soll der Landwirt die Schafe durch den Stall geworfen und sie auch mit Tritten und einem Knüppel misshandelt haben. Die Tierschützer fordern vom Veterinäramt, unverzüglich ein sofortiges Tierhalteverbot zu erlassen und die Tiere zu beschlagnahmen.

Das Video zeigt den mutmasslichen Tierquäler.

Der Kanton Thurgau hat heute Dienstag mit einer Mitteilung reagiert: Welche Massnahmen sachlich geboten und verhältnismässig seien, werden die anstehenden Untersuchungen zeigen müssen. Diese werden in Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft und Veterinäramt geführt.

Bislang keine Beanstandungen

Das Veterinäramt hat die entsprechende Mitteilung als tierschutzrechtliche Anzeige entgegengenommen. «Die eingereichten Unterlagen beim Veterinäramt waren völlig unzureichend», heisst es in der Mitteilung weiter. Der VgT wurde seitens des Amtes aufgefordert, die fehlenden Unterlagen nachzureichen.

Die Tierhaltung des betroffenen Landwirts habe nach bisherigen internen Abklärungen bis dato zu keinerlei tierschutzrechtlichen Beanstandungen geführt. Das Veterinäramt nahm im Frühjahr 2018 den Neubau des Schafstalls für rund 600 Tiere tierschutzrechtlich ab. Auch diese Abnahme habe zu keinen Beanstandungen Anlass gegeben.

Opfer einer Rufmordkampagne?

Aus einem Telefoninterview von «20 Minuten» mit dem Schafhalter geht hervor, dass er nichts von dem Video wüsste. Er ist der Meinung, dass er Opfer einer Rufmordkampagne ist:   «Das ganze ist Teil eines Nachbarschaftsstreits».

Zudem haben Coop und Bell heute Dienstag verkündet, die Kooperation mit dem mutmasslichen Tierquäler zu beenden.  Das im Video ersichtliche Verhalten des Züchters sei «inakzeptabel», so ein Sprecher von Bell.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Tierquälerei