Der ehemalige Thurgauer Kantonstierarzt steht im Zentrum des Tierschutzfalls Hefenhofen. Ist er das Opfer eines Staatsversagens?
Das Militär transportierte am 8. August 2017 die Pferde vom Landwirtschaftsbetrieb in Hefenhofen TG ab. (Archivbild)
Das Militär transportierte am 8. August 2017 die Pferde vom Landwirtschaftsbetrieb in Hefenhofen TG ab. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Thurgauer Kantonstierarzt steht wegen Tierquälerei vor Gericht.
  • Sein Anwalt stellt ihn als Opfer eines Staatsversagens dar.
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Der Anwalt des wegen des Tierschutzfalls Hefenhofen TG angeklagten ehemaligen Thurgauer Kantonstierarztes hat seinen Mandanten vor Gericht als Opfer dargestellt. Dem Angeklagten werde die Schuld eines ganzen Staatsversagens angelastet. Am Bezirksgericht Frauenfeld TG startete der dritte Prozesstag im Tierschutzfall Hefenhofen mit dem Plädoyer des Verteidigers des ehemaligen Chefs des Veterinäramts.

Dieser müsse für das Versagen zahlreicher Amtsstellen herhalten, die mit einem notorischen Querulanten überfordert waren, so der Anwalt. 2017 schockierten Bilder von abgemagerten und toten Pferden eines Hofes in Hefenhofen die Öffentlichkeit. Später räumten die Behörden den Landwirtschaftsbetrieb.

Die Staatsanwaltschaft forderte gegen den damaligen Kantonstierarzt eine bedingte Haftstrafe von 18 Monaten. Er soll zu lange untätig gewesen sein. Ihm werden mehrfacher Amtsmissbrauch, Begünstigung durch Unterlassung, Tierquälerei durch Unterlassung, Gläubigerschädigung und ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen.

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