Der Thurgauer Kanton plant eine massive Reduzierung des Inventars erhaltenswerter und geschützter Bauten.
Dominik Diezi
Die Neuausrichtung der Thurgauer Denkmalpflege stellte Regierungsrat Dominik Diezi (Mitte) vor. - KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
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Der Kanton Thurgau reduziert das Inventar der erhaltenswerten und geschützten Bauten massiv. Künftig umfasst das Inventar noch rund ein Viertel der bisher mehr als 32'000 Objekte. Das ist das Resultat einer Neuausrichtung der kantonalen Denkmalpflege.

Die Denkmalpflege handle künftig nach dem Grundsatz «weniger ist mehr», schrieb der Kanton Thurgau am Donnerstag in einer Mitteilung. Es sollen eine kleinere Anzahl Bauten, dafür vermehrt Ortsbilder geschützt werden.

Mit dieser Neuausrichtung der Denkmalpflege verkleinert sich das Inventar an erhaltenswerten und geschützten Bauen im Thurgau deutlich. Die Denkmalpflege fokussiere ihre Arbeit künftig auf das Wesentliche, liess sich der zuständige Regierungsrat Dominik Diezi (Mitte) in der Mitteilung zitieren.

Fachkommission überprüft Gebäude

Eine unabhängige Fachkommission überprüfe die Objekte nach wissenschaftlichen Kriterien. Dabei werden die bisher erfassten Gebäude neu eingestuft.

Künftig würden so nicht mehr alle älteren Bauten aufgeführt werden, sondern noch «die wichtigen Zeugen des baukulturellen Erbes». Dadurch würden nur noch Objekte mit ausgewiesenen Denkmaleigenschaften im Inventar erhalten sein. Für jedes Objekt werde festgehalten, ob es von nationaler, kantonaler oder kommunaler Bedeutung sei.

Für Objekte von nationaler und kantonaler Bedeutung soll neu der Kanton, für Objekte von kommunaler Bedeutung sollen die Gemeinden zuständig sein. Eine entsprechende Gesetzesanpassung ist gemäss Mitteilung in Vorbereitung. Voraussichtlich Anfang 2027 sollen die neuen Bestimmungen in Kraft treten.

Die Denkmalpflege war im Thurgau mehrfach Gegenstand politischer Diskussionen. Mit der Neuausrichtung reduziert sich nun ihre Einflussnahme auf einen beträchtlichen Teil der historischen Bauten.

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