Provokateur Thilo Sarrazin wird aus der SPD ausgeschlossen. Im Oktober soll er in Olten an einer Tagung auftreten. Linke Kreise haben keine Freude daran.
Thilo Sarrazin
Immer noch Sozialdemokrat: Thilo Sarrazin stellt sein Buch «Der neue Tugendterror» vor. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 19. Oktober wird SPD-Politiker Thilo Sarrazin in die Schweiz kommen.
  • Die Antifa hat an diesem Vorhaben keine Freude.
  • Neben Sarrazin wird auch Islamkritiker Andreas Thiel mit von der Partie sein.

Gestern Donnerstag wurde Politiker Thilo Sarrazin (74) von seiner Partei, der SPD, ausgeschlossen. Der Parteiausschluss ist noch nicht rechtskräftig. Sarrazin selbst hat in deutschen Medien bereits angekündigt, dass er alle Instanzen ausschöpfen wolle - «gegebenenfalls auch bis zum Bundesverfassungsgericht.»

Gleichentags verbreitet die Antifa Bern auf Twitter, dass Sarrazin am 19. Oktober für die Tagung «Heilmittel Migration?» als Referent nach Olten SO kommen wird.

Es kann davon ausgegangen werden, dass dies besonders in linken Kreisen für rote Köpfe sorgen wird. Besonders, wenn man einen Blick auf das Tagungsprogramm wirft.

Andreas Thiel an Podiumsdiskussion

Die Tagung wird von der Stiftung «Zukunft CH» organisiert. Diese setzt sich laut der eigenen Webseite unter anderem «gegen die schleichende Einführung der Scharia» ein. Sarrazin wird einen Vortrag mit dem Titel «Auf welches Europa steuern wird zu?» halten.

Neben Sarrazin wird auch Islamkritiker und Satiriker Andreas Thiel der Veranstaltung beiwohnen. Er wird gemeinsam mit Sarrazin an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Ob und in welcher Form linke Gruppen gegen die Veranstaltung demonstrieren werden, ist allerdings noch nicht bekannt.

Andreas Thiel
Andreas Thiel spricht an der Delegiertenversammlung der SVP Aargau am 23. Januar 2019 - Keystone

Polarisierende Persönlichkeit

Sarrazin ist für seine kontroversen Theorien und Ansichten bekannt. Er ist wegen migrationskritischer Äusserungen in seinen Büchern umstritten, darunter den Bestseller «Deutschland schafft sich ab».

Nach dessen Veröffentlichung hatte die SPD ebenfalls ein Parteiordnungsverfahren eingeleitet. Damals wurde er am Ende nicht aus der Partei ausgeschlossen.

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