Tausende Abtreibungsgegner ziehen durch Zürich-Oerlikon
Zweitausend Abtreibungsgegner demonstrierten am Samstag in Zürich-Oerlikon. Begleitet wurde die Demonstration von Protest und Polizeipräsenz.

Mit Kreuzen, christlichen Liedern und einem überdimensionalen Kinderwagen sind am Samstagnachmittag rund zweitausend Abtreibungsgegnerinnen und Abtreibungsgegner durch Zürich-Oerlikon gezogen. Die Stadtpolizei war mit einem Grossaufgebot präsent.
Dutzende Polizistinnen und Polizisten in Vollmontur flankierten den «Marsch fürs Läbe», weil Linksextreme auf Velos versuchten, die «Pro Life»-Kundgebung zu stören. Mehrfach wurden Böller gezündet.
Die Polizei konnte ein Aufeinandertreffen der Gruppierungen jedoch zunächst verhindern.
Kritik an Demonstrationsroute
Aber auch bei zahlreichen Passantinnen und Passanten kam der christlich-konservative Aufmarsch nicht gut an. Sie buhten die singenden Demonstrantinnen und Demonstranten aus.
Beim Besammlungsort waren bereits Sicherheitsmassnahmen nötig. Der ganze Marktplatz Oerlikon wurde mit Sichtschutz abgegittert.
Hauptrednerin war die US-amerikanische Aktivistin Gianna Jessen, die eine Abtreibung mit Salzlösung überlebte und heute als christliche Abtreibungsgegnerin aktiv ist.
Ablehnung des Demonstrationszugs durch Innenstadt
Die Organisatoren des «Marsch fürs Läbe» beantragten eigentlich einen Demonstrationszug durch die Zürcher Innenstadt. Die Stadtpolizei lehnte dies jedoch aus Platz- und Sicherheitsgründen ab.
In der Vergangenheit war es schon zu grösseren Krawallen gekommen. Dass sie auch in diesem Jahr in Oerlikon bleiben mussten, verstehen die Abtreibungsgegner nicht.
Sie seien friedlich. Andere Demonstrationen, bei denen es zu Sachbeschädigungen und Gewalt komme, würden in der Zürcher Innenstadt hingegen geduldet.
Traditioneller Marsch seit 2010
Der religiös geprägte «Marsch fürs Läbe» findet seit 2010 statt, immer am Samstag vor dem Buss- und Bettag.