Andreas Glarner (SVP) macht nach seinen Cervelat-Hassposts keinen Stopp: Er veröffentlicht eine Klassenliste samt Namen – und löscht sie wenig später wieder.
Andreas Glarner Firma sucht
Andreas Glarner spricht von einer «Güterabwägung», die vorgenommen werden müsse. - Facebook/AndreasGlarner
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Das Wichtigste in Kürze

  • Andreas Glarner postet eine «ausländische» Klassenliste auf Facebook.
  • Er nutzt sie, um die Cervelat-Diskussion weiter anzuheizen.
  • Wohl wegen Persönlichkeitsrechten löscht er den Post später.

Nach dem Cervelat-Gate von letzter Woche eckt SVP-Nationalrat Andreas Glarner (55) weiter an. Damals wetterte er auf Facebook gegen Muslime, weil Kinder keine Cervelats mit an einen Schulausflug mitnehmen konnten.

Andreas Glarner ist mit den betroffenen Schulen nicht zufrieden – und gibt Muslimen die Schuld.
Andreas Glarner ist mit den betroffenen Schulen nicht zufrieden – und gibt Muslimen die Schuld. - Screenshot/Facebook

Seine jüngste Aktion: Glarner stellt eine Klassenliste mit elf ausländisch klingenden Namen und einem Schweizer-Geschlecht unverpixelt auf Facebook. Dazu schreibt er: «Die arme (Name des Kindes mit dem Schweizer-Namen) wird wohl keinen Cervelat mitbringen dürfen.»

«Wacht auf, Schweizer!»

Ohne zu wissen, ob die Kinder dieser Schule tatsächlich auch keine Schweinswurst essen dürfen, klagt Glarner: «Schweizer, wacht auf!» Der Post verbreitet sich rasch, die Kommentarspalte wächst stetig. Die Negativ-Welle auch. «Braune, verdreckte Hetze» steht da. Viele Nutzer fragen auch, ob Glarner die Persönlichkeitsrechte der Kinder verletzt habe.

Die verpixelte Version von Glarners Post.
Die verpixelte Version von Glarners Post. - Screenshot/Facebook

Glarner rechtfertigt sich

Das lässt Glarner nicht auf sich sitzen und löscht den Beitrag. Er kommentiert: «Solche Klassenlisten finden sich öffentlich im Internet. Aber ich habe mir Gedanken über das Mädchen gemacht: Ich wollte es nicht bloss stellen.»

Mit dem Rückzug seines Posts gibt der SVP-Profi-Provokateur noch keinen Fehler zu. Weder beim Cervelat-Gate noch bei dieser Aktion hat ihn seine Parteileitung zurückgepfiffen.

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