Studierendenverband der Uni Zürich verlässt Dachverband
Der Verband der Studierenden der Universität Zürich beendet vorübergehend die Mitgliedschaft im VSS.

Der Verband der Studierenden der Universität Zürich hat beschlossen, die Mitgliedschaft im Verband der Schweizer Studierendenschaften vorübergehend zu beenden. Grund seien unter anderem strukturelle Probleme und Kommunikationsmängel rund um Pro-Palästina-Proteste.
Ein möglicher Wiedereintritt soll Ende 2025 erneut evaluiert werden, sofern sich bis dahin grundlegende Verbesserungen im Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) abzeichnen. Dies teilte der Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) am Freitag mit. Verbesserungen brauche es bei der Zusammenarbeit und bei der Transparenz.
Kommunikationsfehler und Boykottforderungen
Gemäss einer gemeinsamen Medienmitteilung der beiden Organisationen vom Mittwoch hat ein Medienbericht über die Pro-Palästina-Studierendenproteste im Mai 2024 zur Eskalation des Konflikts beigetragen. Demnach verlangte der Verband der Studierenden Uni Zürich damals etwa einen Teilboykott israelischer Universitäten, was den nationalen Verband kritisierte.
Dass es im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Studentenproteste zu Fehlern in Kommunikation gekommen sei, bedauert VSS gemäss Mitteilung von Mittwoch. Für den VSUZH sei der Austritt aber notwendig, um die eigenen Ressourcen gezielt für die Anliegen der UZH-Studierenden einzusetzen.
Die Universität solle ein Ort bleiben, an dem auch schwierige und kontroverse Themen diskutiert werden können. Ohne Angst vor persönlichen Angriffen oder Unterdrückung von Meinungen, schrieb der VSUZH. Der Verband bedauert, dass es zu diesem Schritt kommt.
Universitäten in der Verantwortung
Aus Angst vor negativer Berichterstattung und um sich nicht mit Vorwurf Einseitigkeit aussetzen zu lassen, werde Thematik rund um Nahostkonflikt an Universitäten klein gehalten, so VSUZH. Die Universitäten seien in Verantwortung Raum für konstruktiven Dialog zu schaffen.
Mitte Mai kam es an zahlreichen Schweizer Universitäten zu studentischen Pro-Palästina-Protesten. Gruppen forderten unter anderem «akademischen» Boykott aller israelischer Institutionen und Waffenstillstand in Palästinensergebieten. Protestierende warfen Hochschulen auch vor im Nahostkonflikt klare politische Position haben. Im Zuge Proteste kam es Besetzungen Gebäuden Universitäten.