Das Argovia Beizlifäscht sorgt bei Vogelschützern für Unruhen – denn sie sind besorgt, dass die Brutzeit der Tiere durch das Fest gestört werden könnte.
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Eine Feldlerche (Alauda arvensis) aus der Familie der Lerchen. Die Zahl der Feld- und Wiesenvögel in Europa hat dramatisch abgenommen. Foto: Andreas Neuthe - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Juni soll auf dem Birrfeld im Aargau das Beizlifäscht stattfinden.
  • Vogelschützern ist der Termin ein Dorn im Auge.
  • Denn zu dieser Zeit findet die Brutzeit der gefährdeten Feldlerche statt.
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Das bevorstehende Argovia Beizlifäscht auf dem Birrfeld Ende Juni stösst bei «Birdlife Aargau» auf heftige Kritik. Die Vogelschützer sind besorgt, dass das Fest die Brutzeit der Feldlerche stört, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.

Organisator Marco Kugel betont jedoch, dass das Fest im Vergleich zum früheren dort ausgetragenen Argovia Fäscht zehnmal kleiner ist. Daher sei der Störfaktor nicht vergleichbar.

Birrfeld: Ein Zuhause für die Feldlerche

2022 besuchten rund 40'000 Menschen an zwei Wochenenden das Birrfeld für gleich mehrere Veranstaltungen. «Birdlife Aargau» monierte dies laut der Zeitung damals schon. Denn das Birrfeld gilt als letzter grösserer Brutplatz der bedrohten Feldlerche im Aargau.

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Die Feldlerche ist ein gefährdetes Tier. (Archivbild) - keystone

Feldlerchen brüten am Boden und sind deshalb auch durch intensive Landwirtschaft gefährdet. Um eine stabile Population zu gewährleisten, benötigt die Lerche zwei Bruten von Mitte April bis Mitte August. Genau in diesem Zeitraum fanden jedoch im Jahr 2022 das Argovia Fäscht und das Hive Air statt.

«Birdlife» fordert Rücksichtnahme

Für 2023 wurde gemäss «AZ» eine Alternativlösung gefunden. Sowohl das Argovia Fäscht als auch Hive Air fanden in diesem Jahr in Wohlen statt. Jetzt kehrt jedoch für den kommenden Sommer das Beizlifäscht zurück – wenn auch in abgespeckter Form.

Besuchen Sie gerne Festivals?

Obwohl nur 4000 statt 40'000 Personen erwartet werden, ist «Birdlife» sehr unzufrieden mit den Veranstaltern. Denn trotzdem würde es wieder zu unter anderem privaten Partys und Übertretungen auf gesperrte Feldwege kommen. Lärm und Lichtverschmutzung seien ebenso ein Problem.

Sie würden keine Rücksicht auf die Brutzeit, die bis Mitte August andauere, nehmen, so die Vogelschützer. Ebenso hätte die Organisation dies erst aus der Zeitung erfahren, die Vogelwarte sei auch nicht informiert worden.

Organisator verteidigt Planung

Marco Kugel, Veranstalter des Beizlifäschts, hat auf die Vorwürfe reagiert. Er sagt auf Anfrage der «AZ»: «Wir bespielen eine sehr kleine Fläche für das Argovia Beizlifäscht 2024 im Vergleich zum Argovia Fäscht 2022.» Die Anlässe seien also nicht vergleichbar.

Er stehe ebenso in Kontakt mit den zuständigen Personen beim Kanton bezüglich der Feldlerchen. Ausserdem wolle er mit «Birdlife» in Kontakt treten.

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