Statistik der Suva: Das sind gefährlichsten Branchen der Schweiz
Die Unfallversicherung Suva zählt über 280'000 Berufsunfälle – quer durch alle Branchen. Am meisten Risiken birgt die Forstarbeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Forstwirtschaft ist laut neuer Unfall-Statistik die gefährlichste Branche der Schweiz.
- Über 20 Prozent der Forstleute erleiden jährlich einen Arbeitsunfall.
- 2023 registrierte die Suva 286'000 Berufs- und 607'000 Freizeitunfälle.
Die Forstwirtschaft gilt als gefährlichste Branche der Schweiz: 2023 war laut der Unfallversicherung Suva mehr als jede fünfte Person von einem Arbeitsunfall betroffen. Die häufigsten Ursachen sind Kettensägen, herabfallende Äste und unwegsames Gelände.
Im Walliser Ort Saint-Maurice betreut die Forstbetriebsgemeinschaft Cime de l'Est rund 2000 Hektar Wald. Ein verletzter Forstwart kostet das Unternehmen täglich bis zu 500 Franken.
Teamleiter Julien Croset hält gegenüber RTS fest: «Es gibt keinen Forstwart, der nach zehn Jahren im Wald – oder sogar noch weniger – keinen Unfall erlitten hat.»
Das Unternehmen beschäftigt neun Mitarbeitende, darunter einen Sicherheitsverantwortlichen. Dieser überprüft regelmässig die Arbeitsplätze.
Croset setzt neben Kontrolle auch auf Eigenverantwortung: «Im Wald arbeiten wir immer mindestens zu zweit, denn wenn wir allein verunfallen, können wir nichts machen.»
Suva meldet 286'000 Berufsunfälle im Jahr 2023
Laut aktuellen EU-Zahlen sterben europaweit täglich zwölf Menschen bei der Arbeit. In der Schweiz verpflichtet das Arbeitsgesetz die Arbeitgeber, für Sicherheit zu sorgen.
Die Suva ist mit Abstand die grösste Unfallversicherung im Land. 2023 wurden 286'000 Berufsunfälle registriert – dazu kamen 607'000 Nichtberufsunfälle von Arbeitnehmenden.
Die Gesamtkosten betrugen 6,9 Milliarden Franken. Zur Prävention führen Suva, Kantone und weitere Stellen regelmässige Kontrollen durch.
Branchen mit dem höchsten Berufsunfallrisiko
Forstwirtschaft und Holzeinschlag
Erbringung von Dienstleistungen des Sports, der Unterhaltung und der Erholung
Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe
Hochbau
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)
Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften
Tiefbau
Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten
Sammlung, Behandlung und Beseitigung von Abfällen; Rückgewinnung
Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau
Quelle: Suva
Manche Kantone verschärfen zusätzlich die Vorschriften: Im Wallis wurde etwa ein Alarmarmband gegen Hitzeschläge getestet.
Auch ausserhalb der Forstwirtschaft wird in Sicherheit investiert. Die Wäscherei-Firma Blanchisserie du Léman in Satigny (Genf) widmet rund ein Prozent ihres Umsatzes der Arbeitssicherheit.
Präventions-Kampagne will gezielt Junge abholen
Geschäftsführer Philippe Labhard sagte gegenüber RTS: «Wir haben zusammen mit einer Spezialistin für Arbeitsergonomie ein spezifisches Programm für unsere Mitarbeitenden entwickelt.»
In dem Unternehmen arbeiten über 100 Personen an einem Standort, Produktionsleiter Daniel Joseph kontrolliert zweimal täglich.
Die Interkantonale Präventionsstelle UVG setzt mit der Kampagne «safe at work» auf Sensibilisierung. Über Social Media, Festivals oder Videospiele sollen insbesondere junge Berufseinsteiger erreicht werden.















