Am Samstag findet in Zürich die Street Parade statt. Die Stadt warnt die Besucher vor einer Ansteckung mit Affenpocken und ruft den Bund zum Handeln auf.
Street Parade
Die Street Parade in Zürich. - Verein Street Parade Zürich
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Street Parade warnt die Stadt Zürich vor Affenpocken-Ansteckungen.
  • Sie mahnt Besucher, sich selbst zu schützen und verweist auf die WHO-Empfehlungen.
  • Zudem fordert die Stadt den Bund auf, Impfstoff zu besorgen.

Die Stadt Zürich warnt die Besucherinnen und Besucher der Street Parade vor einer Ansteckung mit Affenpocken. Sie sollen sich selber schützen.

Die Stadt fordert den Bund zudem auf, dringend Impfstoff zu besorgen. In einer Mitteilung vom Freitag hat Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP) den Bund aufgefordert, rasch den Impfstoff zu beschaffen.

Hauri Zürich Stadtrat
Andreas Hauri (GLP), Stadtrat Zürich, an einer Medienkonferenz. - Keystone

«Angesichts weiter steigender Ansteckungszahlen und nachdem die WHO die Verbreitung des Affenpocken-Virus als internationalen Gesundheitsnotstand eingestuft hat, ist dies unverständlich», wird Hauri in der Mitteilung zitiert. Der Impfstoff ist in der Schweiz bis heute nicht erhältlich, weil der Hersteller noch keinen Zulassungsantrag bei Swissmedic gestellt hat.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sprach sich bereits für eine zentrale Beschaffung der Impfung aus. Allerdings hat der Bundesrat das letzte Wort, entschieden wurde noch nichts. Die Kantone wollen ihrerseits noch keinen Alarm aufgrund der Fälle schlagen: Bisher sei die Krankheitslast nicht besorgniserregend, sagte GDK-Generalsekretär Michael Jordi zu Nau.ch.

Stadt verweist auf Empfehlungen der WHO

Ein Aufruf erging mit der Mitteilung vom Freitag an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Street Parade, die am Samstag stattfindet. Es liege an den Teilnehmenden, sich bestmöglich selber zu schützen. Die Stadt verwies dabei auf die Empfehlungen der WHO.

Street Parade 2019 Affenpocken
Teilnehmende an der Street Parade in Zürich vor drei Jahren. Die Stadt warnt dieses Jahr vor Affenpocken-Infektionen an der Party. - Keystone

Demnach gelte es, den Kontakt mit Infizierten zu vermeiden, die Hände gründlich mit Seife zu waschen, beim Sex ein Kondom zu verwenden und in die Armbeuge zu husten. Grundsätzlich ist laut Bund die Infektion von Mensch auf Mensch durch Schleimhäute, Aerosole, oder kürzlich kontaminierte Gegenstände möglich. Enger Kontakt erleichtert die Ansteckung.

Im Kanton Zürich ist das Affenpocken-Virus bisher am weitesten verbreitet. Bis Donnerstag wurden hier 168 Fälle vermeldet. Schweizweit waren es 368.

Machen Sie sich Sorgen wegen der Affenpocken-Fälle in Europa?

Spanien meldete bisher zwei Tote aufgrund der Affenpocken. Das sind die ersten Todesfälle in Europa. Weltweit wurden seit Mai acht Tote registriert. Die weltweite Verbreitung der Affenpocken ist ungewöhnlich, bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.

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