Spital Thun: Fragwürdige Bonuszahlungen sorgen für Kritik
Boni und umstrittene Mandate werfen im Spital Thun Fragen auf. Einer der Vorwürfe: Mitglieder des Verwaltungsrates sollen sich Aufträge zugeschanzt haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere umstrittene Mandate sorgen für Kritik am Spital Thun.
- Mitglieder des Verwaltungsrates sollen sich Aufträge selbst zugeschanzt haben.
- Laut Recherchen geht es um mehr als 400'000 Franken, die an drei Firmen gezahlt wurden.
Fragwürdige Bonuszahlungen und umstrittene Mandate sorgen im Spital Thun für Diskussionen. Der Vorwurf, der im Raum steht: Mehrere Verwaltungsräte sollen sich Aufträge selbst zugeschanzt haben.
Laut Recherchen des «Bund» geht es um mehr als 400'000 Franken. Das Geld wurde über Jahre hinweg für Mandate an Firmen gezahlt, an denen die Verwaltungsräte beteiligt waren.
Die Summen gehen aus den Jahresberichten der Thuner Spitalgruppe STS AG hervor und betreffen die Zeit von 2015 bis 2021. Das Geld verteilt sich auf drei Verwaltungsräte. Zwei von ihnen sind mittlerweile aus dem Gremium ausgeschieden. Der dritte hat seinen Rücktritt für Ende Juni angekündigt.
Drei Verwaltungsräte mit direkter Verbindung zu Auftragnehmern
Bei den Auftragnehmern handelt es sich um Applied Bionomic Concepts, Kellerhals Carrard und Meta-Cultura. Sie erhielten im genannten Zeitraum zwischen 57'100 Franken (Applied Bionomic Concepts) und fast 200'000 Franken (Meta-Cultura).
Die seinerzeitigen Verwaltungsräte Christoph Bangerter, Thomas Bähler und Alphons Schnyder waren respektive sind an jeweils einer der Firmen beteiligt.
Um welche Art von Aufträgen es sich gehandelt hat, ist unbekannt. Die Spital STS AG spricht nur vage von «Zusatzaufgaben im Rahmen spezifischer Projekte».