Im April beginnt traditionellerweise die Spargelsaison. In Österreich haben Produzenten allerdings Probleme – auch in der Schweiz gibt es Herausforderungen.
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Spargelstecher ernten die Spargeln auf einem Feld eines Spargelhofs. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die tiefen Temperaturen setzen den Spargelproduzenten zu.
  • Ist es kalt, wächst die Pflanze nur langsam – in der Wärme dafür umso schneller.
  • Bei grosser Nachfrage fehlen den Produzenten dann aber die Arbeitskräfte.
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Aprilzeit heisst für viele Spargelzeit: Seit einigen Tagen gibt es auch wieder Spargeln aus dem Schweizer Seeland zu kaufen. Man muss also nicht mehr auf mexikanische oder spanische Produkte ausweichen.

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Allerdings ist das Geschäft mit dem langen Gemüse kein einfaches. Wie beispielsweise die «Kronen Zeitung» berichtet, haben österreichische Produzenten in diesem Jahr gewisse Schwierigkeiten.

Nachfrage nimmt mit Temperaturen ab

Hauptsächlich werden zwei Gründe für die Probleme genannt: einerseits das wechselhafte Wetter und andererseits der Mangel an Arbeitskräften.

Auch in der Schweiz kennt man diese Herausforderungen, sagt der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten gegenüber Nau.ch.

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Spargeln wachsen in der Kälte nur langsam, in der Wärme dafür umso schneller.
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Die Pflanzen haben derzeit Saison.
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Allerdings ist das Geschäft mit dem langen Gemüse kein einfaches.
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Auch hierzulande fehlen die Arbeitskräfte.
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Sinken die Temperaturen, verlangsamt sich das Wachstum.

Laut Markus Waber, stellvertretender Direktor, hat das derzeit wechselhafte Wetter einen Einfluss: «Wenn die Temperaturen sinken, dann verlangsamt sich das Wachstum. Es können also weniger Spargeln geerntet werden.»

Allerdings halten sich die negativen Auswirkungen in Grenzen. Waber erklärt: «Meist nimmt dann auch die Nachfrage entsprechend ab.» Einzig, falls es zu Frostnächten – also zu Nächten mit unter 0 Grad – kommen würde, könnte es Schäden geben.

Ob warm oder kalt – es gibt Herausforderungen

Denn der Effekt der Verlangsamung könnte sich bei wärmeren Bedingungen laut Waber umkehren: «Wenn die Temperaturen dann wieder steigen, wachsen die Spargeln sehr schnell.»

Die Herausforderung sei bei wärmeren Bedingungen eher, dass die Betriebe die Ernte und die grosse Nachfrage bewältigen können.

Wechselhaftes Wetter ist für die Spargelproduzenten im Frühling ohnehin nichts Neues: «Jedes Jahr erleben wir im Frühling extreme Wetterbedingungen», sagt die Seeländerspargeln GmbH.

Die Wetterveränderungen wirken sich auf die Mengen aus, entsprechend sei die Vermarktung wichtig: «Die Verkaufsmengen sind variabel und unsere Kunden müssen sehr flexibel auf die schwankenden Mengen eingestellt sein. Wir informieren unsere Kunden immer frühzeitig über die Mengen, welche wir verkaufen können.»

Grundsätzlich gilt, dass die Erntemengen zwar stark variieren können – je nach Temperatur. Die Seeländerspargeln GmbH betont aber: «Nachhaltig kann die Kälte den Kulturen nichts anhaben.» Denn Spargeln seien eine Dauerkultur.

Arbeitskräfte auch bei den Schweizer Produzenten ein Thema

Ähnlich wie in Österreich fehlen teilweise auch hierzulande die Arbeitskräfte. Waber vom Gemüse-Verband führt aus: «Der Arbeitskräftemangel ist in der gesamten Branche, nicht nur bei den Spargelproduzenten, eine bekannte Herausforderung.»

Ein Grund: Die Wirtschaft in den klassischen Herkunftsländern wie Polen oder Portugal habe sich verbessert. So sind sie nicht mehr auf die Jobs in der Schweizer Gemüsebranche angewiesen.

«Das Thema Personal ist auch für uns in den letzten Jahren nicht immer einfach gewesen», heisst es bei den Seeländer Spargelproduzenten. Dieses Jahr sei man aber in einer guten Situation und das Team sei komplett.

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