Kürzlich hat eine Aargauerin einen Umweltsünder dabei ertappt, wie er seinen Abfall im Wald deponierte. Solche Fälle sind in der Schweiz aber die Ausnahme.
Abfall
In Zufikon AG hatte ein Abfallsünder illegal Styropor im Wald deponiert. - Facebook/Natalie Juchli
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau hat in Zufikon AG beobachtet, wie jemand Müll im Wald deponierte.
  • Immer wieder hinterlassen Umweltsünder ihre Abfälle in der Natur.
  • Dass aber gleich so grosse Berge deponiert werden wie in Zufikon, ist selten.

Am Wochenende staunt eine Aargauerin nicht schlecht: Sie beobachtet ein verdächtig manövrierendes Auto – als es davongefahren ist, findet sie einen Haufen Styropor-Müll. Und das mitten im Wald!

In einem Facebook-Post droht sie dem Fahrer daraufhin mit einer Anzeige. Mit Erfolg, denn wenig später ist das Styropor verschwunden.

Es ist kein neues Phänomen: Immer wieder entsorgen kostenscheue Umweltsünder ihre Abfälle in der Natur. Doch die Zahl der Müllberge in den Schweizer Wäldern ist dennoch klein, wie der Verband der Waldbesitzer berichtet.

«Sozialer Druck» verhindert Müllberge in der Schweiz

«Während Corona haben wir gemerkt, dass mehr Menschen zur Erholung den Wald besucht haben», sagt Sprecher Florian Landolt zwar. «Dabei hat leider auch das Littering vorübergehend zugenommen.»

Zufikon AG Styropor
Natalie Juchli beobachtete an dem Ort ein komisch manövrierendes Auto und drohte dem Fahrer mit einer Anzeige.
Zufikon AG Styrop
Juchli postete auch ein Reifen-Profil auf Facebook – mittlerweile ist der Müll entfernt worden.

Aber: Dass Menschen ihre gesamten Haushaltsabfälle im Wald deponieren, sei eher selten. «Es kommt aber natürlich immer wieder einmal vor.» Es gebe aber in der Schweiz wichtige Mechanismen, die grössere Anhäufungen von Müll verhindern.

Haben Sie schon einmal illegal deponierten Müll im Wald gefunden?

«Einerseits gehört jeder Wald einem Besitzer. Die schauen natürlich, dass sich nicht viel Abfall ansammelt. Denn sie sind sich bewusst, dass das negative Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere hat.»

Andererseits gebe es einen «grossen sozialen Druck», Abfall nicht im Wald zu deponieren. «Es sind ja oft immer dieselben Leute, die in einem bestimmten Wald spazieren gehen. Da kennt man schnell den Förster und meldet es dann auch sofort, wenn man etwas Verdächtiges beobachtet.»

Illegale Abfallentsorgung muss gemeldet werden

Landolt erinnert an die Wald-Knigge: Hunde unter Kontrolle halten, Sammeln und Pflücken nach Mass, Nachtruhe und Fahrverbot respektieren, auf den Wegen bleiben und nichts zurücklassen.

Robin Poëll vom Bundesamt für Umwelt Bafu sagt zu Nau.ch: «Es ist verboten, Abfälle ausserhalb der dafür vorgesehenen Infrastruktur abzulagern.» Sollte jemand eine illegale Abfallentsorgung beobachten, müsse die Person sich an die zuständige Stelle beim Kanton oder der Gemeinde wenden.

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