Im Oktober stehen die Parlamentswahlen an. Von fünf Ständerätinnen, werden sich vier nicht zur Wiederwahl stellen. Ein Auge auf ihre Sitze werfen die SP-Männer.
Ständerat Männer SP
Der Ständerat. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Wahl im Oktober könnte CVP-Ständerätin Häberli als einzige Frau übrig bleiben.
  • Denn alle anderen Ständerätinnen stehen nicht zur Wiederwahl zur Verfügung.
  • Eben kündet SP-Nationalrat Roger Nordmann (VD) seine Ständerats-Kandidatur an.
  • Neben ihm liebäugeln weitere Genossen mit den Sitzen ihrer Parteikolleginnen.

Im Oktober werden die Parlamentssitze neu vergeben. Von den aktuell sechs Frauen im Stöckli stellt sich nur eine zur Wiederwahl. Alle anderen, darunter die SP-Schwergewichte Anita Fetz (BS) und Pascal Bruderer (AG) wollen nicht zurück nach Bern.

Übrig bleibt von den bisherigen also nur die Thurgauer CVP-Politikerin Brigitte Häberli-Koller. Sitzt sie bald mit 45 Männern allein im Saal? Dann herrschten im Stöckli 2019 gleiche Verhältnisse wie 1971.

Brigitte Häberli  Ständerat SP
Bald alleine unter Männer? Die Thurgauer CVP-Ständerätin Brigitte Häberli-Koller tritt als einzige Frau im Ständerat im Oktober 2019 erneut zur Wahl an. - Keystone

Nur eine Frau bleibt im Ständerat

Mit dem Wechsel von Karin Keller-Sutter in den Bundesrat, verbleiben im Ständerat noch sechs Frauen. Vier davon gehören der SP an, zwei der CVP.

Während der frei werdende CVP-Sitz für Uri an Heidi Z'Graggen gehen dürfte, sieht es bei der SP anders aus. Hier haben vor allem die Herren Interesse angemeldet.

Basel und die Frauen

Kürzlich hat der Baselbieter Ständerat Claude Janiak seinen Rücktritt angekündigt. In bester Position für seine Nachfolge ist Eric Nussbaumer. Frauen schicken dagegen Grüne und Bürgerliche ins Rennen. Maya Graf (Grüne) und sehr wahrscheinlich Daniela Schneeberger (FDP).

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Nationalrätin und Co-Präsidentin des Frauendachverbandes alliance F Maya Graf (links) und Ständerätin und Geschäftsfrau Anita Fetz. - Keystone

Auch in der Stadt wird ein Sitz frei: Anita Fetz tritt ab. Obwohl schon seit Jahren klar scheint, dass die Basler Finanzdirektorin Eva Herzog ihre Nachfolge antritt, meldete Parteikollege Beat Jans Interesse.

Für die Bürgerlichen wird Patricia von Falkenstein (LDP) ins Rennen steigen. Jans entschloss sich, Herzog den Vortritt zu lassen.

Männer wollen Frauen vertreten

Im Aargau zieht Pascale Bruderer Wyss sich aus der nationalen Politik zurück. Um ihren Sitz kämpfen wird Cédric Wermuth. Er hat sich gegen Parteikollegin Yvonne Feri durchgesetzt.

Ständerat SVP Männer Frauen
Noch ist der Ständerat ein Männerclub. Das wird sich aber bald ändern – zumindest ein bisschen. - Keystone

Den Sitz der Waadtländer Ständerätin Géraldine Savary (SP) wollen Ada Marra und Adèle Thorens Goumaz (Grüne). Nun hat auch Roger Nordmann seine Kandidatur eingereicht.

Sowohl Nordmann, als auch Wermuth erklären, sich im Ständerat auch für die Interessen der Frauen einzusetzen.

Linke Frauen haben bessere Chancen

In Genf treten Liliane Maury Pasquier und Robert Cramer (Grüne) ab. Während für die Sozialdemokratin wohl Carlo Sommaruga nachrücken soll, haben die Grünen sich für Lisa Mazzone entschieden.

SP Frauenanteil Nationalrat Ständerat
Seit 1971 stieg der Frauenanteil im Ständerat bis 2003 auf elf Vertreterinnen an. Seither ist er stetig gesunken. - BfS

Dass Links nicht stärker auf Frauen setzt, erstaunt. Haben Frauen aus SP und GLP laut Bundesamt für Statistik (BfS) doch 1,5 Mal mehr Chancen, gewählt zu werden.

Auch an Auswahl sollte es nicht mangeln. Über 440 Schweizerinnen haben sich in den vergangenen Monaten bei der überparteilichen Aktion «Helvetia ruft» gemeldet. Deren Ziel ist es, mehr Frauen in die Politik zu bringen.

Hoffnung liegt bei der SP Neuenburg und Tessin

Doch besonders bei den Sozialdemokraten gibt es auch positive Beispiele. Für den leer werdenden Sitz von Didier Berberat hat die Neuenburger SP ein Frauen-Doppel gewählt. Martine Docourt Ducommun und Silvia Locatelli.

SP Nationalratspräsidentin Tessin
Die Tessiner SP-Nationalrätin und Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti. - keystone

Auch im Tessin dürfe eine Frau das Rennen machen. Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti (SP) hat gute Chancen auf einen Platz im Stöckli.

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